Freitag, 4. April 2014
053 - Tierliebe
Ich bin anscheinend extrem tierlieb, zumindest finden das andere Leute. Ich finde das ganz normal. Gerade heute habe ich eine Schnecke aufgehoben, die über den Gehweg gekrochen ist und habe sie ins nächste Gebüsch gesetzt. Es muss ja nicht sein, dass jemand auf das arme Kerlchen tritt.

Als wir den Teich ausgegraben haben, musste Herr Baehr auch immer wieder im Graben inne halten, weil ich die Regenwürmer retten musste. So stand ich also neben der Schubkarre und hab jedes mal eine Handvoll Regenwürmer rausgepickt und die im Garten unter den Büschen verteilt. Nicht mit meinen Grundsätzen vereinbar fand Herr Baehr dann aber, dass ich einen der Regenwürmer an die Amseldame verfüttert habe, die immer kommt, wenn wir graben. So ist das aber, fressen und gefressen werden.

Meine Tierliebe geht sogar so weit, dass ich es nicht mag, wenn Spinnen umgebracht werden. Ich habe eine richtig schlimme Spinnenangst, wahrscheinlich kann man es Phobie nennen. Sitzt irgendwo eine Spinne muss sie weg. Ich hole dann immer Herrn Baehr (oder eine andere Spinnenangstfreie Person). Herr Baehr hat aber die schlechte Angewohnheit die Spinnen in einem Taschentuch zu zerquetschen und dann im Klo runterzuspülen. Das sollte mich eigentlich beruhigen, bedeutete es doch, dass sie mir nicht mehr in die Quere kommen kann. Trotzdem hab ich jedesmal ein schlechtes Gewissen, weil ich denke, dass ich Schuld am Tod dieses armen Wesens bin, nur weil ich sein Aussehen nicht mag. Mir würde es ja schon reichen, wenn die Spinne woanders lebt wie ich, also draußen. Spinnen im Glas zu fangen ist Herrn Baehr aber zu aufwendig, das macht er nur bei denen ab mausgröße. Und ich trau mich einfach nicht nah genug ran um sie mit dem Glas zu fangen.