Dienstag, 6. Mai 2014
084 - Baehrengeräusche
Herr Baehr hat eine schlechte Eigenart, er schnarcht. Und zwar nicht nur, wenn er auf dem Rücken liegt, sondern in jeder Schlafposition. Aber auf dem Rücken besonders, deswegen unternehme ich die verschiedensten Versuche ihn wieder auf die Seite zu bekommen. Rollen ist keine Option, Herr Baehr hat nämlich auch die Ausmaße eines Bären. So entspinnt sich im Hause Baehr nachts oft folgender, oder ähnlicher, Dialog:

Frau Baehr (rüttelt an Herrn Baehr): Dreh dich bitte auf die Seite.

Herr Baehr: Schnarch

Frau Baehr (rüttelt etwas intensiver): Bitte dreh dich auf die Seite.

Herr Baehr: Hmmm, gleich.

Frau Baehr (rüttelt weiter): Dreh dich doch bitte auf die Seite.

Herr Baehr: Das geht jetzt nicht!

Frau Baehr: Warum nicht?

Herr Baehr: Weil es jetzt nicht geht. Schnarch.

Frau Baehr gibt auf und wandert für die Nacht ins Gästebett aus. Herr Baehr kann sich am nächsten Morgen an kein Gespräch erinnern und behauptet auch immer noch er würde ja niemsls auf dem Rücken schlafen. Irgendwann mache ich mal ein Beweisvideo.

Seit kurzem habe ich herausgefunden, dass Herr Baehr sich dreht, wenn man laute Geräusche, wie Fenster schließen, beim auf Toilette gehen, die Tür etwas schwungvoller zumachen oder sich von einer Seite auf die andere werfen, macht. Somit also meine neue Taktik. Oder das Körnerkissen aufs Ohr legen, das funktioniert aber nur solange ich auf der Seite liegen bleibe und das tue ich nicht. So ein fallendes Körnerkissen am Ohr ist ganz schön laut.



083 - Sportbegeisterung
Dem Vater von Herrn Baehr schenken wir gerne Eintrittskarten zu Sportveranstaltungen zum Geburtstag. Er freut sich darüber immer total und genießt es den Tag mit seinen Kindern und Schwiegerkindern (sagt man das so?) zu verbringen. So waren wir letztes Jahr beim Biathlon und dieses Jahr, heute um genau zu sein, beim Football.

Ich kenne es von daheim nicht, dass man zu Sportveranstaltungen geht. Meine Eltern sind nicht sportbegeistert, interessieren sich auch nicht wirklich für Sport. Sie schauen, so wie fast jeder, die Fußball-WM an, mehr aber auch nicht. Und meine Mutter tanzt, das ist ja auch Sport. Zu Schulzeiten war Sport auch das einzige Fach, in dem ich schlecht sein durfte. Meine Mutter hätte es sogar akzeptiert, wenn ich den Sportuntericht geschwänzt hätte. Dementsprechend bin ich eben auch nicht sehr sportbegeistert.

Der einzige Sport, der mich wirklich interessiert, mitreist und mein Herz gewonnen hat, ist Eishockey. Warum es gerade das ist weiß ich nicht. Ich liebe das Geräusch der Schlittschuh auf dem Eis, ich liebe die dick eingepackten Goalies, ich liebe die Schlägereien, ich liebe das schnelle Spiel und noch so vieles mehr. Aber so geht es mir nur beim Eishockey. Alles andere kann mich irgendwie nicht mitreißen. Fußball ist mir zu langsam und dauert einfach zu lang. Leichtatlethik geht auch nicht an mich. Wintersport ist mir zu kalt, zumindest zum zuschauen. Und Football, das hab ich heute wieder gemerkt, ist einfach zu ereignislos, auch wenn der echte Footballfan, so wie Herr Baehr, das bestimmt ganz anders sieht. Jedem das seine. Hauptsache der Vater von Herrn Baehr hatte heute seinen Spaß und danach sah es aus.