302 - Das Positive aus den Augen verloren
Ich habe in den letzten Tagen das Positive aus den Augen verloren und nur noch das Negative gesehen. Das negative Ergebnis am Freitag und die Ankunft der Tante plus das Treffen mit den ganzen Schwangeren und kinderhabenden Bekannten am Samstag, hat mich ganz schön aus der Bahn geworfen. Dazu kamen mal wieder Befindlichkeiten innerhalb der Familie.
Ich weiß, dass ich es nicht allen recht machen kann und das möchte ich auch nicht mehr. Ich muss endlich egoistischer werden und die Dinge tun, die gut für mich sind. Wenn meine Familie mit meinem Handeln nicht klar kommt, dann ist es so. Ich habe versucht es allen recht zu machen. Ich habe viel geweint und viel gestritten. Gebracht hat es nichts, ich bin doch immer wieder an irgendetwas schuld und habe mich immer wieder falsch verhalten. Die Schuld wird immer bei mir gesucht.
Außerdem werde ich ab jetzt Situationen, die mir nicht gut tun, aus dem Weg gehen. Wenn ich weiß, dass viele Schwangere oder nur Menschen mit Kindern anwesend sind, werde ich nicht hingehen. Samstag war einfach zu heftig für mich, das macht mich kaputt. Ich treffe mich gerne mit Freunden, die Kinder haben, denn ich mag sie ja alle, aber ich nehme nicht mehr an Treffen teil, bei denen es nur um Schwangerschaft und Kinder geht. Selbst wenn ich es mir nicht so sehr wünschen würde, kann ich bei diesen Themen einfach nicht mitreden, da ich keine Erfahrungen habe.
Und ich muss wahrscheinlich viel deutlicher sagen, dass ich Probleme habe und das es mir nicht gut geht. Bisher hatte ich immer gedacht, dass meine Probleme nicht relevant sind, dass andere viel größere und wichtigere Probleme haben. Mag sein, dass andere auch Probleme haben und mag sein, dass diese Probleme auch groß sind. Meine Probleme oder Befindlichkeiten oder wie auch immer, sind aber nicht nichtig. Ich muss nicht immer auf alle Rücksicht nehmen und immer nur zuhören und Verständnis haben. Ich darf auch mal traurig sein und mich auskotzen dürfen. Wer das nicht versteht oder damit nicht klarkommt, hat eben einfach Pech gehabt.
Ich will nicht an meinem oder mittlerweile unserem Wunsch kaputt gehen. Ich will mich nicht von irgendwelchen Befindlichkeiten innerhalb der Familie kaputt machen lassen. Ich will nicht für alle der Zuhörer sein, auf dem man alle Sorgen abladen kann. Jetzt bin ich dran, denn ich will endlich auch mal glücklich sein.
frau_baehr am 09. Dezember 14
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