Sonntag, 28. Juni 2015
503 - Zwei Wochen ohne Internet
Ich dachte es wäre furchtbar zwei Wochen gar kein Internet zu haben, war es aber irgendwie gar nicht. Meine Mutter meinte, dass sie das ja gar nicht machen könnte, so ein Haus hätte sie nie mieten können. Dachte ich auch erst und hatte so meine Bedenken. Und ein schlechtes Gewissen, weil ich ja schließlich jeden Tag hier einen Eintrag poste. Naja, jetzt habe ich eben heute einige gepostet und sie vorher offline geschrieben. Geht alles.

Was ein bisschen ätzend war, war keine Informationen übers Internet abrufen zu können. Aber wir hatten ja schließlich vier Reiseführer dabei, obwohl der eine wirklich Schrott war. Angeblich enthielt er Geheimtipps, die waren aber alle ein Reinfall. Aber auch Tipps aus dem Internet müssen nicht immer toll sein. Was mich nur an Papierreiseführern nervt ist, dass so oft keine konkrete Adresse angegeben ist und da wir mit Navi fahren haben wir so einiges nicht direkt gefunden. Ob das Internet das besser gemacht hätte, ich weiß es nicht.

Und auch mal kein Whats App zu haben war auch nicht schlimm. Ist natürlich total komfortabel wenn man sich per Whats App unterhalten kann und mal schnell was fragen kann, aber man kann sich auch kurz fassen und ne SMS schreiben. Und die sind im Ausland gar nicht mehr so teuer, bei mir zumindest.

Fazit, kein Internet für zwei Wochen ist nicht schlimm und tut sogar mal ganz gut. Und jetzt hole ich alles nach.



502 - Mallorca - Tag 15
Heute war unser Abflugtag. Wir dachten, dass es schlau ist einen möglichst späten Abflug zu wählen, damit wir noch einen zusätzlichen Urlaubstag haben. Aber irgendwie war der Plan eher bescheiden. Herr Baehr hatte schon seit gestern Abend Bedenken, dass irgendwas mit dem Auto nicht klappt, dass wir keine Tankstelle in der Nähe des Flughafens finden und noch so vieles mehr. Deswegen war er eher sehr unentspannt und so wussten wir nichts mit uns anzufangen.

Wir beschlossen dann, nachdem wir das Ferienhaus geräumt hatten, nach Santa Ponca zu fahren. Irgendwie kein besonders schöner Ort, eher dreckig und sehr touristisch. Wir haben uns dann einen schönen Platz am Yachthafen gesucht und uns dort im Schatten auf eine Bank gesetzt und gelesen. Irgendwann waren einige Sirenen zu hören, außerdem fand ich, dass es komisch gerochen hat. Wir haben uns davon nicht stören lassen und einfach weitergelesen. Irgendwann stellte Herr Baehr dann fest, dass hinter uns aus dem Yachthafen oder dort in der Nähe eine riesige Rauchsäule aufsteigt. Weil wir doch wissen wollten, was da los ist sind wir zum Aussichtspunkt gelaufen und konnten sehen, dass ein Boot in die Kaimauer gefahren war und brannte. Wie wir später im Internet erfahren hatten war das Boot einfach in Flammen aufgegangen, die Insassen konnten sich aber rechtzeitig in Sicherheit bringen. Zum Glück ist keiner zu Schaden gekommen.

Nach einem sehr netten kleinen und vor allem sehr billigen Mittagessen in einer kleinen Bar sind wir zum Flughafen aufgebrochen. Es war natürlich gar kein Problem eine Tankstelle zu finden und auch gar kein Problem das Auto zurückzugeben. Somit hatten wir vier Stunden bis zum Abflug, was mich irgendwie genervt hat. Irgendwie sind die vier Stunden rumgegangen und auch die Dreiviertelstunde, die der Flieger Verspätung hatte.

Ziemlich spät, aber sehr komfortabel dank Schwägerinnentaxi, waren wir irgendwann wieder daheim. Die beiden Vögel waren erstmal erstaunt uns zu sehen, sahen aber sehr zufrieden und glücklich aus. Unsere Vogelsitterin war eine super Wahl und hat total toll auf die beiden aufgepasst. Da kann ich demnächst wieder ganz entspannt in den Urlaub fahren, zumindest was die Vögel angeht.



501 - Mallorca - Tag 14
Heute haben wir den letzten Pflichtpunkt auf unserer Liste abgearbeitet, ich wollte gerne noch nach Valldemossa. Laut Reiseführer ein von Touristen überschwemmtes Dorf. War aber gar nicht so, es war im Vergleich zu Palma oder Soller eher leer.

Leider sind die Hinweisschilder dort überhaupt nicht hilfreich. Sie zeigen an, wo welches Lokal ist, mehr aber auch nicht. Und so bekamen Herr Baehr und ich erstmal einen Streit wegen der Richtung. Im Endeffekt hatten wir beide Unrecht. Durch die falsche Richtung sind wir dann aber durch das Unterdorf gelaufen, wo kaum ein Mensch war. Das war dann wieder sehr angenehm.

Das Kloster war dann wieder weniger sehenswert, aber ganz nett. Rein sind wir nicht, da wir beide kein übermäßiges Interesse an Chopin haben.

Und dann endlich, die Touriinfo hatte ein freies Wifi und wir seit zwei Wochen mal wieder Internet. Verpasst haben wir anscheinend gar nichts. Keine wichtigen Mails und auch sonst nichts.

Zum Abschluß sind wir nochmal hier im Ort in einer der Buchten am Wanderweg schnorcheln gegangen. Das rein- und rauskommen war gar nicht so einfach wegen der großen Steine und der vielen Seeigel. Gelohnt hatte es sich trotzdem, da es einiges zu sehen gab.

Den Abend haben wir wie immer verbracht. Lesen, Karten spielen und ein kurzer Spaziergang zum Hafen. Und mit packen. Ich freu mich schon sehr auf daheim.



500 - Mallorca - Tag 13
Der letzte Strandtag für diesen Urlaub. Im Reiseführer hatten wir uns den Strand bei Portals Vells herausgesucht. Laut Reiseführer sind es zwei Buchten, tatsächlich sind es aber drei. Mindestens eine ist FKK-Bereich, nicht so mein Ding. Die erste der drei Buchten war zum Glück Nacktenfrei und mit vielen Bäumen. Unter den Bäumen fanden wir auch recht schnell ein geeignetes Plätzchen.

Zum Schnorcheln war die Bucht auch ganz gut, auch wenn man hier an der Küste oft nicht viel zu sehen bekommt. Hier gab es immerhin einige Fische, Seeigel und für mich einen riesigen Seestern zu sehen.

Nachteil an vielen Stränden ist leider, dass es zwar Kioske gibt, die Getränke verkaufen, aber keine Toiletten. Da kann der Rückweg dann echt unangenehm werden. Außerdem trinke ich in solchen Situationen immer viel zu wenig.

Den Abend haben wir dann mit dem üblichen Programm verbracht und gelesen. Zum Sonnenuntergang sind wir dann nocbmal ans Meer runter, wo Herr Baehr es aber wegen der Mücken mal wieder nicht lange ausgehalten hatte. Immerhin so lange, dass wir den Sonnenuntergang beobachten konnten.



499 - Mallorca - Tag 12
Heute sind wir im wahrsten Sinne des Wortes nach Soller gekurvt. Immer an der Küste entlang durch die Berge. Sicherlich eine recht anstrengende Fahrt für Herrn Baehr.

Soller an sich ist ganz nett, sicherlich aber am meisten wegen dem Roten Blitz und der Straßenbahn besucht. Mit der Straßenbahn sind wir dann auch gefahren. Recht eng und weniger spektakulär als gedacht. Im Reiseführer stand, dass die Fahrt durch Orangenhaine geht. Ganz so ist es nicht, eher an Häusern entlang, die Gärten mit Orangen- und Zitronenbäumen haben.

Port de Soller ist auch nicht unbedingt sehenswert. Ein Hafen gesäumt mit Restaurants und Souveniershops. Immerhin haben wir dort eine ganz nette Kette für das Nachbarsmädchen bekommen, dass auf unsere Vögel aufpasst.

Im Ferienhaus zurück hatte Herr Baehr keine Lust mehr noch baden zu gehen. So haben wir uns dort einen ruhigen Abend mit lesen und Kartenspielen gemacht.



498 - Mallorca - Tag 11
Als ich vor 25 Jahren mit meinen Eltern auf Mallorca Urlaub gemacht hatte, waren wir in einer Glasbläserei gewesen. Da hier in der Nähe auch eine ist wollte ich gerne hin. Diese hier war aber mehr auf Verkauf von teuren Gegenständen ausgelegt, als auf das Handwerk selbst. Schade, aber wir haben es gesehen.

Anschließend gings zur Cala Pi, eine wunderschöne Bucht, ein tiefer Einschnitt ins Land. Beim schnorcheln zeigte sich dann aber, dass das Wasser extrem dreckig war. Und es gab Feuerquallen. Ich mag Quallen allgemein nicht und so war ich recht schnell wieder aus dem Wasser draußen. Herr Baehr kam kurz nach mir raus, am rechten Arm von einer Feuerqualle verbrannt. Die Strandwacht hatte aber ein beruhigendes Mittel, dass er aufgesprüht bekam. Lust ins Wasser zu gehen hatten wir so keine mehr. Also saßen wir den Rest des Tages lesend im Schatten.

Da heute die Johannisnacht auf den Balearen gefeiert wird beschlossen wir nach Esporles, den nächsten größeren Ort zu fahren. Wirklich viel war da aber nicht los und so fuhren wir nach einem Barbesuch und einem Eis wieder zurück.

Wir beschlossen noch zu schauen, ob hier am Strand was los ist. War aber nicht wirklich, einige Jugendliche hatten ein kleines Lagerfeuer gemacht. Wir beobachteten das von oben und machten lustige Bilder von uns. Herr Baehr fragte irgendwann, ob er mich was fragen könne. Ich rechnete mit Fragen,wie, ob es schlimm ist wenn wir wieder gehen oder ob ich Parfum benutzt habe oder sowas in die Richtung. Stattdessen fragte er mich ernsthaft, ob ich ihn heiraten möchte. Das ich dazu nicht nein sage war ja klar. Herr Baehr erklärte mir er hätte eigentlich alles ganz anders geplant oder gedacht. Eigentlich wollte er mir einen Ring kaufen und beim schnorcheln überreichen. Dann war er sich aber mit der größe nicht sicher und dann war keine Zeit mehr. Es täte ihm leid, dass es jetzt so unromantisch war. Mir ist es egal, hauptsache er ist endlich bereit. Jetzt muss er es nur noch durchziehen. Ich hoffe, er macht keinen Rückzieher.



497 - Mallorca - Tag 10
Pflichtprogramm heute, wir waren in Palma. Erstaunlicherweise haben wir sofort einen Parkplatz direkt am Hafen gefunden, für den wir nichts bezahlen mussten. Von dort ging es dann zu Fuß zur Kathedrale, langsam wegen der Hitze. Immer am Wasser entlang, damit Herr Baehr Fische beobachten konnte.

Um die Kathedrale rum war es unglaublich voll, so dass es kaum möglich war ein Bild ohne Menschen zu machen bzw. beim fotographieren nicht umgerannt zu werden. In den Gassen der Altstadt war es nicht besser, dazu die Hitze. Das war irgendwie nicht so mein Ding.

Nach zwei Stunden ziellosem umherwandern beschlossen wir zum Auto zu gehen und einen der nächsten Strände anzufahren. Das gelang aber erst nach mehreren Anläufen, da Herr Baehr sich immer wieder verfuhr. Schließlich angekommen gab es natürlich keinen Parkplatz. Völlig entnervt und wütend fuhr Herr Baehr zum Ferienhaus zurück.

Dort verbrachten wir dann auch den Rest des Tages. Mir hatte die Hitze einfach zu sehr zugesetzt. Dazu noch die Übelkeit, die mich seit Tagen plagt. Morgen mach ich langsamer, es ist doch arg heiß.



496 - Mallorca - Tag 9
Der beste Urlaubstag bisher, auch wenn wir ewig viel Auto gefahren sind. Zuerst hatten wir uns zu den Tropfsteinhöhlen von Arta aufgemacht. Herr Baehr war schon von der Aussicht begeistert, die man vom Höhleneingang aus hat. Die Führung selbst war auch toll, Herr Baehr war noch nie in solch einer Höhle, bei mir ist es gute 20 Jahre her. Es ist schon beeindrucken die großen Säulen zu sehen und zu wissen, dass sie lediglich einen Kubikzentimeter in 100 Jahren wachsen.

Nach den Höhlen ging es dann an die Cala Agulla. Ein schöner Strand, der aber sehr überlaufen war. Am Wochenende sind aber sicherlich alle Strände recht voll. Schade ist nur immer, dass trotz klarem Wasser nur wenige Fische zu sehen sind. Zum Schnorcheln also ungeeignet.

Zu Abend haben wir dann im Hafen von Cala Ratjada gegessen. Sehr lecker, aber auch sehr viel. Ich hatte gegrillten Tintenfisch und war ganz erstaunt, dass Herr Baehr, der Fisch- und Meerestierhasser, einen Teil meiner Portion gegessen hatte.

Den Abend haben wir dann auch dort im Hafen ausklingen lassen. Sind noch an den Booten langgebummelt und haben ein Eis gegessen. Sogar die Rückfahrt war sehr friedlich, auch wenn ich immer noch nicht sehr gerne im Dunkeln die Serpentinen zu unserem Feriendorf runterfahre. Herr Baehr macht das aber wunderbar.



495 - Mallorca - Tag 8
Da Herr Baehr sich gestern die Schultern verbrannt hatte, wollte er heute nichts unternehmen und am besten auch nicht raus. So verbrachten wir den Vormittag gemütlich im Bett und haben über Mittag drinnen gesessen und gelesen.

Nachmittags haben wir uns dann doch aufgerafft und sind den Wanderweg nach Baynalbufar ein Stück gelaufen. Eigentlich dachten wir, dass wir einen Schattenplatz finden würden, irgendwo am Wasser. War aber leider nicht so. Außerdem war das Laufen in Sandalen auf dem sehr steinigen und unebenen Weg nicht so toll. Die Stimmung kippte und ein riesiger Streit entstand.

Den Rest des Tages habe ich dann wieder drinnen verbracht. Draußen geht nicht, da wird man sofort von den Mücken komplett zerstochen. Das ist irgendwie schade. Überall in den anderen Häusern sitzen die Menschen draußen, bei Licht. Warum werden die nicht so arg zerstochen?

Um keinen Lagerkoller zu bekommen beschlossen wir Abends noch einen kurzen Spaziergang zum Meer zu machen. Das war dann in der Tat recht schön und ein guter Abschluss für einen bescheidenen Tag.



494 - Mallorca - Tag 7
Dieser Tag hatte ein Highlight, zumindest für mich. Auf dem Weg zum Es Trenc Strand sah ich einen Wiedehopf auf ein Scheunendach fliegen. Bei der Landung stellte er sogar seine Haube auf. So ein Tier in freier Wildbahn und nicht in Gefangenschaft sehen zu dürfen ist etwas ganz besonderes.

Die gute Stimmung war schnell wieder verflogen, da dieser Strand total überlaufen ist und es kaum Parkplätze gibt. Außerdem fährt jeder kreuz und quer und quetscht sich durch die engsten Lücken. Herr Baehr, der ein cholerischer Autofahrer ist, war irgendwann rasend vor Wut. Das hab dann natürlich ich abbekommen, so dass ich, endlich am Strand angekommen, erstmal in Zränen ausgebrochen bin. Tolle Show für die Leute um uns.

Zum Glück war der Rest desTages friedlicher. Wir haben gelesen, gedöst und gebadet. Nur die Sonne ist echt heftig, Herr Baehr hat sich trotz Sonnencreme, Strandmuschel und T-Shirt die Schultern leicht verbrannt.

Der Abend war mal wieder so mittelmäßig. Ich kann im Moment kaum was essen, mir wird sofort übel. Heute kam mal wieder die Sorge um den kleinen Wurm dazu. Eigentlich ist Übelkeit ja ein gutes Zeichen, andere Dinge verunsichern mich aber wiederum.



493 - Mallorca - Tag 6
Und wieder ein einigermaßen guter Tag, auch wenn ich zwischendrin so meine Durchhänger hatte. Da Donnerstags der große Markt in Inca ist und man den laut Reiseführer gesehen haben muss, sind wir dort hin. Inca an sich ist sehr hässlich und hat, wie jede andere Stadt hier auch, fast nur enge zugeparkte Straßen. Herr Baehr hasst es da durch zu fahren, entsprechend schlecht war seine Laune, als wir endlich einen Parkplatz gefunden hatten. Den Markt fand er dann auch furchtbar, weil nur Nippes, Klamotten, Schuhe und Lederwaren angeboten wurden. Ich hatte mit sowas gerechnet.

So sind wir ziemlich schnell weier Richtung Meer gefahren, an den Strand nach Can Picafort. Schöner weißer Sand mit klarem blauen Meer uns mäßigem Wellengang. Durch die Wellen zu springen hat in jedem Fall die Stimmung gehoben. Leider gab es an diesem Strand gar keinen Schatten, so dass wir bald wieder aufgebrochen sind.

Unterwegs haben wir uns eine total überteuerte Strandmuschel gekauft und sind damit zum Strand in Pollenca. Dort gab es das erste Mal beim Schnorcheln auch richtig was zu sehen. Ganz viele Einsiedlerkrebse, teilweise schon ganz schön riesig. Außerdem einige recht große Fische, die gemächlich unter uns geschwommen sind.

Den Abend habe ich dann dösend und leidend verbracht. Schon in den letzten Tagen schlägt nach dem Essen die Übelkeit zu, gestern Abend richtig heftig. Noch ist aber alles drin geblieben. Ich hoffe, dass das auch so bleibt. Übelkeit ist ja erstmal ein gutes Zeichen.



492 - Mallorca - Tag 5
Endlich ein Tag, der nicht ganz so bescheiden war. Wir sind nach Deia gefahren, haben auf dem Hinweg noch bei irgendeinem Landsitz irgendeines Königs gehalten. Das Innere wollten wir gar nicht sehen, nur die Aussicht, die dort so toll sein soll. Dafür aber vier Euro pro Person zu bezahlen waren wir nicht bereit und so haben wir die Aussicht vom Parkplatz aus angeschaut und sind dann recht schnell weiter.

Deia an sich ist ein ganz netter Ort, wenn auch nicht so besonders, wie von Herrn Baehrs bester Freundin und ihrem Mann angepriesen. Aber endlich mal ein etwas hübscherer Ort in dem man etwas Zeit verbringen kann.

Da der Strand dort nicht gut sein soll und Herr Baehr verständlicherweise keine Lust hatte dafür enge Serpentinenstraßen zu fahren, sind wir einfach wieder zurückgefahren und beim Ferienhaus an den Strand gegangen. Der ist ok, Steinstrand eben und voller Seetang. Aber zum baden reichts.

Am Abend haben wir noch die Tischtennisplatte des Hauses ausprobiert. Ich hab vielleicht zweimal in meinem Leben vorher Tischtennis gespielt. Herr Baehr behauptete es auch gar nicht zu können, war aber sehr viel besser als ich.



491 - Mallorca - Tag 4
So langsam glaube ich, dass dies der beschissenste Urlaub meines Lebens werden wird. Hier ist nichts schön, das Ferienhaus ist irgendwie siffig, die Spülmaschine funktioniert nicht richtig und der schöne Ort weit ab von allem ist wirklich extrem weit ab. Dazu kam heute noch, dass es geregnet hat und wir somit nicht wussten, was wir machen sollten. Also sind wir losgefahren, zu Orten in der Inselmitte, die der Reiseführer anpries. Gleich der erste war ein glatter Reinfall, nichts außer Wohnhäuser. In den beiden anderen Orten gab es immerhin alte Kirchen und ein paar nette Gassen. Das hatte man aber auch alles in einer Viertelstunde abgelaufen.

Da wir nach dem dritten Ort keine Lust mehr hatten fuhren wir zum einkaufen, in einen großen Carrefour. Stress pur, für mich zumindest. Herr Baehr hätte am Liebsten alle Gänge abgebummelt, ich wollte einfach nur die Einkaufsliste abarbeiten und so schnell wie möglich wieder raus. Da wir Kompromisse nicht können war Herr Baehr am Ende angepisst und ich einfach nur erledigt.

Der Abend wurde auch nicht besser. Herr Baehr jammert nur noch rum, weil er Mückenstiche hat. Er tut grad so, als wäre es eine ganz schlimme Krankheit und versucht mich andauernd mit der Anzahl der Stiche zu übertrumpfen. Das ist kein Wettbewerb, es nervt einfach nur noch.

Aber auch der Rest ist einfach nur nervig. Beim Sonnenuntergang anschauen verfällt Herr Baehr ins grübeln und regt sich über seine Arbeit auf. Als ich sagte er solle den Moment einfach mal genießen fing er auch noch an mir Vorwürfe zu machen, dass ich sowas ja auch nicht könne, nie spontan bin und mich nie freue. Wie auch mit so einer negativen Person an meiner Seite.

Seit gestern denken wir immer wieder über einen Jungennamen nach. Einen Mädchennamen haben wir schon. Ich erwähnte, dass wir uns auch wegen den Nachnamen einig werden müssten, da wir ja nun mal nicht gleich heißen. Das hat Herrn Baehr dann gleich wieder auf die Palme gebracht, ich würde ja nur aufs heiraten hinauswollen. So ein bisschen schon, ich verstehe auch nicht wo da noch das Problem ist. Erklären kann er es mir nicht. Eigentlich will er ja heiraten nur anscheinend mich nicht.



490 - Mallorca - Tag 3
Heute war nicht so mein Tag. Warum genau kann ich gar nicht erklären. Mich hat schon die lange Anfahrt zur ersten Bucht, die Vala Mondrago, genervt, obwohl sie es wert war. Zwar recht voll und touristisch, aber toller weißer Sand und türkisblaues Wasser. Trotzdem konnte ich es nicht genießen, denn ich hatte den Verdacht, dass es dem Würmchen nicht gut ging. Das löste Panik aus, so dass ich im kalten Wasser anfing zu hyperventilieren. Zum Glück war Herr Baehr sehr verständnisvoll und tröstete und beruhigte mich.

Am späten Nachmittag ging es dann zu einer weiteren Bucht, der Cala d'Or, wo wir uns mit der besten Freundin von Herrn Baehr trafen. Die urlaubt grad mit einer Freundin auch hier, aber nur noch bis Morgen. Da die beiden kein Navi hatten kamen sie fast eine Stunde später als geplant. Eigentlich nicht schlimm, wir haben ja Urlaub.

Den Abend ließen wir in einem sehr schönen Restaurant ausklingen. Im Reiseführer war es eher rustikal beschrieben, in Wirklichkeit war es ganz schön schick. Aber recht lecker.

Der Rückweg kostete mich dann doch noch so einige Nerven. Zuerst verfuhr sich Herr Baehr zweimal, weil er mit Verkehr, komischen Abfahrten und anderen Fahrern überfordert war. Zuletzt mussten wir dann noch die engen Serpentinen zu unserem Ferienhäuschen im Dunkeln runter. Ich bin so froh, dass Herrj Baehr so ein guter Autofahrer ist und uns sicher runtergefahren hat. Ich würde das wahrscheinlich schon im hellen nicht schaffen.



489 - Mallorca - Tag 2
Herr Baehr hatte sich in den Kopf gesetzt den Tag an einem Sandstrand zu verbringen. Den gibt es bei uns im Ort nicht, also sind wir in den Nachbarort gefahren, der laut Geheimtippreiseführer eine zolle Bucht zu bieten hatte. Leider waren die Gassen dort so eng, dass Herr Baehr nicht runterfahren mochte. Ich auch nicht.

Spontan entschieden wir uns also um und fuhren in den westlichst gelegenen Ort, Sant Elm. Sehr touristisch und sehr überlaufen. Entsprechen voll war auch der Strand. Immerhin hatte er Sand. Das Wasser war angenehm, aber recht wellig. Überhaupt nicht optimal zum Schnorcheln. Wieder Enttäuschung bei Herrn Baehr.

Den Abend verbrachten wir dann mit gefühlt einer Millionen Mücken, die es unmöglich machen den Abend auf der Terasse ausklingen zu lassen.



488 - Mallorca - Tag 1
Obwohl unser Abflug mitten am Tag war, sind wir doch recht früh los. Anreise mit den Öffentlichen, lang und unflexibel. Aber wir haben ja Urlaub und da hat man ja Zeit.
Zeit brauchten wir dann auch bei der Abholung des Mietwagens. Eine unglaublich lange Schlange und ein unglaublich umständliches Prozedere. Dazu der Versuch allen Leuten eine Zusatzversicherung aufzudrücken, die wir ablehnten. Anschließen Autokontrolle. Zwei Kratzer waren im Übergabeptrotokoll eingezeichnet, wir fügten, ziemlich kleinlich, alle anderen hinzu. War zum Glück kein Problem und wurde uns so von der Autovermietung abgestempelt. Zur Sicherheit haben wir auch noch Bilder gemacht.
Und dann ging es endlich los richtung Ferienhaus. Das liegt direkt am Meer in der Sierra de Tramuntana. In das Dorf führt nur eine schmale, sehr kurvige Straße, Herr Baehr war überzeugt auf dem falschen Weg zu sein. Aber alles richtig, im Dorf erwartete uns die sehr nette Ferienhausbesitzerin und zeigte uns alles. Sehr schönes Haus, sauber und schön eingerichtet.
Nach erneuter Kurvenfahrt zum einkaufen und einem schnellen Abendessen machten wir schließlich den ersten Ausflug zum Meer. Wunderschön, trotz Kiesstrand. Und so viele kleine Buchten in Laufnähe. Da werden wir so einiges zu sehen bekommen.