Baehrig

Meine Besuche in anderen Familien haben mir nochmal sehr geholfen einen anderen Blick auf unser Leben zu bekommen. Ich bin zu festgefahren und gerade gegenüber Herrn Baehr nicht besonders fair. Ja, er ist etwas faul und manchmal einfach nur blöd, aber er gibt sich Mühe. Und wenn man vernünftig miteinander redet ohne Vorwürfe, dann kann es richtig schön sein. Gerade denke ich, dass wir auf einem guten Weg sind. Ich hoffe es so sehr.

Es ist eine Frage, die jeder stellt: wie schläft das Baby? Ich sag dann wie es ist. Die Reaktionen reichen meist von Mitleid bis Entsetzen. Und geschockt sind die Leute erst Recht, wenn ich sage, dass es so gut und OK ist und ich es gar nicht ändern will. Dass es gesund ist für die Hirnentwicklung. Ich verrate denen dann meistens nicht, dass ich ab fünf teilweise im Viertelstundentakt aufstehe um das Baby abzuhalten.

Ja, es ist anstrengend nicht durchzuschlafen und in Summe auch wenig Schlaf zu bekommen. Aber sie sind nur so kurze Zeit so klein. Irgendwann wird auch das kleine Baehrenkind sagen, dass es jetzt ein großer Junge ist und in seinem eigenen Zimmer die ganze Nacht schlafen.

Irgendwie sind wir nicht entspannt. Warum das aktuell so ist, weiß ich nicht, aber ich bin froh, dass es uns aufgefallen ist. Denn wenn man ein Problem erkennt kann man beginnen daran zu arbeiten. Und das müssen wir dringend, denn unsere Unentspanntheit bringt uns allen nur Frust und Traurigkeit. Aber es ist so leicht gesagt und so schwer getan. Da sind Muster in uns, die festgefahren sind. Wir machen vieles so, wie wir es schon immer machen und sagen Dinge, die oft einfach nur doof sind. Doch wir haben beide erkannt, dass das nicht der richtige Weg für uns ist. Jetzt liegt es an uns daraus etwas zu machen.