Baehrig

Ich hab so eine lange Liste an Dingen, die ich tun muss. Sie ist in meinem Kopf, teilweise auf einen Zettel geschrieben. Und sie wird länger und länger und macht mich nervöser und nervöser. Das ist furchtbar. Aber ich hab keine Idee, wie ich sie abarbeiten kann. Ich dachte ich komme zu etwas, wenn Herr Baehr am Wochenende da ist, aber das wird auch nix. Mich fustet das, denn ich bin dadurch total unzuverlässig geworden oder Leute rennen mir hinterher. So war ich noch nie und ich mag das gar nicht.

Heute hat Herr Baehr einen Dienst beim kleinen Baehrenkind übernommen. Zuerst sah es nicht so aus, als hätte er Erfolg, doch dann war schlagartig Ruhe. Es war fast ein wenig als wäre das kleine Baehrenkind in Ohnmacht gefallen. Herr Baehr war auch sehr unsicher, als er wieder runter kam. Ich finde es sehr erleichternd, dass das auch zu klappen scheint. Das bedeutet für mich ein wenig mehr Freiheit und vielleicht auch Mal zwei Stunden am Abend nur für mich.

Würde ich neben mir stehen und mich von außen betrachten, würde ich mich fragen wer diese Arschkuh ist. Die ihre Kinder in einer Tour anmotze, die ständig schlecht gelaunt ist. Die ihren Mann anfährt, obwohl der versucht so viel wie möglich zu helfen. Jetzt steht ich zwar nicht neben mir, merke das alles aber trotzdem. Und das macht mich traurig. Warum bin ich gerade so? Ja, ich schlafe zu wenig. Aber das kann ja nicht die Entschuldigung dafür sein.