Baehrig

Ich habe heute einen ersten wichtigen Schritt unternommen. Ich werde mich meinen Problemen stellen und versuchen so viel wie möglich aufzuarbeiten. Ich kann es noch gar nicht glauben, dass ich das wirklich mache. Ich hab riesige Angst vor dem was kommt. Aber ich bin mir sicher, dass es für alle gut ist. Herr Baehr war ganz erleichtert, als ich ihm davon erzählt habe.

Ich bin enttäuscht, obwohl das nur mit Frust bringt. Ich bin enttäuscht über das Verhalten eines Menschen, von dem ich mir wünsche, dass er mir nahe steht, der das aber nicht will. Blut ist eben nicht immer dicker als Wasser. Und so werde ich ausgeschlossen. Es ist schade, es ist traurig, aber ich kann es nicht ändern. Ich wünsche mir, dass ich es irgendwann annehmen kann.

Ich Versuche mich aktuell wieder am auffüllen. Die Kinder sehnen sich nach Nähe, liebe und Verständnis. Herr Baehr und ich sind müde und erschöpft und brüllen viel zu oft einfach rum. Das sind Bedürfnisse, die extrem kollidieren. Ich will meine Ruhe und brauche sie auch. Die Kinder wollen aber meine Aufmerksamkeit. Und die bekommen sie jetzt auch. Ungeteilt. So lange sie die brauchen. Und siehe da, heute hat es richtig gut funktioniert. Sie sind irgendwann komplett gefüllt mit dem was sie brauchen. Und beschäftigen sich dann eine Weile alleine. Und so kann ich die Momente nutzen, etwas lesen oder einfach ins Handy starren. Bis sie mich wieder brauchen.