Baehrig

Mir war das Wochenende einfach zu viel. Die Erinnerungen, die wieder hoch kamen. Die grausame Zeit, die ich durchlebt habe. Und dann heute noch der Besuch am Grab einer meiner besten Freundinnen, die einfach schon zu lange tot ist. Ich gehe heute mit verquollenen Augen und verstopfter Nase ins Bett und danke Gott für all das, was mein Leben so macht, wie es ist.

Das Baehrenkind hat heute geholfen den Umzugswagen ihrer besten Freundin zu packen. Seitdem weicht sie mir nicht mehr von der Seite, weint immer wieder.

Und bei mir reißt es alte Wunden auf. Als meine damals beste Freundin in der Grundschule weg zog, änderte sich alles. Ich wurde zum Gespött der Klasse. Hatte lange Jahre keine Freunde mehr. War immer einsam und alleine.

Ich weiß, dass das Baehrenkind anders ist. Ich weiß, dass es andere Kinder im Kindergarten gibt, die die kleine Chefin ebenso in ihr herz geschlossen hat. Und trotzdem tut es mir unglaublich weh sie so zu sehen.

Mir macht das nähen richtig Spaß und ich werde immer besser. Heute habe ich einen Pullover für das Baehrenkind beendet, der aussieht wie gekauft. Ich glaube, ich werde nun dabei bleiben und mehr selbst machen anstatt zu kaufen. So kann ich es auch individuell auf die Kinder anpassen und sie können sich genau die Farben aussuchen, die sie haben wollen.

Ich hoffe nur, dass es mir nicht so ergeht wie beim Stricken, wo ich unglaublich lange brauche, bis ich voran komme. Immerhin sieht man beim Nähen schneller Ergebnisse.