Baehrig

Und dann ist auch das kleine Kind plötzlich ein Kind. Schon lange kein baby mehr, aber jetzt auch kein Kleinkind mehr. Der kleine wird groß. So richtig. Wahnsinn!

Ich genieße es sehr, dass die beiden Hühner nun bei uns wohnen. Ich Versuche mir jeden Tag Zeit zu nehmen, um bei ihnen zu sitzen. So lernen sie mich kennen und erfahren auch, dass ich gar nicht so gefährlich bin wie sie denken. Das tut ihnen gut und das tut vor allem mir gut.

Eigentlich geht es mir aktuell gut. Doch dann ist da Herr Baehr, der entweder einen Burnout hat oder eine Depression. Da bin ich, die wohl eine Depression hat. Und da sind zwei Kinder, die dem ganzen völlig ausgeliefert sind. Da ist ein Vater, der nur auf sein Handy schaut und dem alles zu viel ist und der deswegen ständig brüllt. Da bin ich, die versucht alles aufzufangen und unter der last zerbricht. Und dann ist da ein Streit, weil ich einmal Herrn Baehr bitte etwas zu tun. Wo ich ihm so viel abnehme. An alles denke. Alle Termine organisiere. Alles koordiniere. Daran denke, dass die Kinder passende Schuhe und Klamotten haben, dass sie etwas in die Kita mitbringen wenn sie Geburtstag haben, dass wir ein Geschenk haben wenn jemand anders Geburtstag hat, dass die Kinder zu nötigen Arzt Terminen kommen. Und noch so viel mehr. Und dann ist da eine Sache, die mir durch die Lappen gegangen ist. Ein Papier, dass vor Ort abgegeben werden muss. Von mir schon komplett ausgefüllt. Und genau das ist zu viel. Genau das sorgt für Streit, weil ich über alle bestimme. Und schon Frage ich mich, ob es mir wirklich gut geht, oder ob ich einfach nur ein beschissenes Leben lebe.