064 - Bekannt
Woran merkt man, dass man eindeutig zu viele Nächte in Hotels verbringt? Richtig, die Angestellten kennen einen und wissen genau was man für Eigenarten hat.

Heute Morgen zum Beispiel wurde ich auf dem Weg zum Frühstücksraum mit einem freudigen "Guten Morgen!" von dem Herrn begrüßt, der immer am Eingang des Frühstücksraums steht. Der Kaffee, den ich Morgens trinke, wurde mir auch schon direkt gebracht. Sie fragen schon gar nicht mehr, was ich trinken möchte. Eigentlich auch sehr angenehm.

Genauso vor ein paar Wochen im selben Hotel. Ich buche immer Nichtraucherzimmer, das ist bei uns im Buchungstool auch so vorbelegt. Bei einer der vielen Buchungen habe ich entweder falsch geklickt oder es ist was anderes schief gegangen, jedenfalls hatte ich für eine Nacht ein Raucherzimmer (igitt, dass es sowas überhaupt gibt) gebucht. An der Rezeption wurde mir aber gleich gesagt, dass das doch sicherlich ein Irrtum wäre, ich würde ja nie ein Raucherzimmer buchen. Deswegen hätten sie mich automatisch umgebucht.

Das beste Hotel gibt es aber in einer kleinen Stadt in der Nähe von Heilbronn. Dort betreibt ein älteres, sehr nettes Ehepaar ein kleines Hotel. Zu Beginn meiner vielen Reiserei war ich dort Stammgast und gehörte, gemeinsam mit einem meiner Kollegen, sozusagen zur Hotelfamilie. Der Hotelhund begrüßte uns jedesmal sehr freudig und trauerte, wenn wir mal eine Weile nicht dort waren. Die beiden Besitzer hatten zu unserer Frühstückszeit schon immer alles bereitet, meist ein Croissant für jeden von uns in der Küche zurückgehalten, den Kaffee schon gekocht und die Eier im Wasser. Dort habe ich mich sehr wohl gefühlt und denke gerne an die Zeit zurück. Da macht dann auch viel reisen nicht mehr so viel aus.