156 - Das Tennisschweißband
Zur Zeit bin ich bei einem Kunden, mit dem ich eine Hass-Liebe pflege. Einerseits ist es super, dass es in der Nähe ist und ich Abends heimfahren kann. Und es ist super, dass es kaum komplexe Dinge zu tun gibt und alles mit einer Gemütlichkeit gemacht wird. Das ist aber auch schon das "Aber". Denn nur einfache Dinge in langsamer Geschwindigkeit machen ist auf Dauer auch nichts.
Der Ansprechpartner beim Kunden ist auch etwas skuril, aber eigentlich sehr nett. Wirklich viel arbeiten tut er über den Tag verteilt wahrscheinlich nicht, dafür regt er sich schnell über das ein oder andere auf oder beschäftigt sich ausgiebig mit Dingen, die nichts mit der Arbeit zu tun haben, z.B. Essen und Handyspiele spielen. Das geht mich nichts an und kann mir auch egal sein.
Ein anderes Problem hat dieser Ansprechpartner aber noch. Er ist eher kälteliebend und geht schon bei etwas mehr als zwanzig Grad im Büro ein. Deswegen haben wir immer das Fenster offen, solange es noch nicht zu heiß ist. Frische Luft ist wichtiger als Ruhe, denn das Büro ist direkt an der Autobahn und in der Nähe des Flughafens. Heute war es für den Ansprechpartner wohl zu warm. Er fächelte sich immer wieder Luft zu und lüpfte sein Hemd von der Brust weg. Irgendwann war ihm wohl der Schweiß an der Stirn zu viel und er kramte von irgendwoher ein Tennisschweißband hervor. Und das setzte er sich dann aus. Ich dachte ich werde wahnsinnig. Am liebsten hätte ich laut losgelacht, weil es einfach so skuril aussah. Welcher normale Mensch setzt sich bitte mit einem Tennisstirnband ins Büro?
frau_baehr am 17. Juli 14
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