183 - Eine kleine Wunde
Am Wochenende habe ich angefangen die Pflaumen (oder sind es doch eher dunkle Mirabellen, ich weiß es nicht so genau) zu verarbeiten. Die Steine (oder sagt man in dem Fall Kerne?) saßen aber noch recht fest darin. Und da ich den Garten ja erst seit einem Jahr habe, bin ich küchentechnisch noch nicht auf so eine Aktion vorbereitet. Also habe ich die Steine mit der Hand rausgepult. Nach einiger Zeit stellte ich fest, mit der rechten Hand komme ich nicht weiter. Ich hatte mir die Haut unterm Daumennagel aufgerissen. Also bin ich auf die linke umgestiegen. Aber auch da hing irgendwann ein Hautfetzten, diesmal vom Zeigefinger, herab. Somit mussten die letzten Steine dann umständlich mit dem Löffel ausgepult werden.
Die Verletzung am Zeigefinger ist gar nicht so schlimm, scheint einfach nur eine Schicht Haut verloren gegangen zu sein. Aber die Wunde unter dem Daumennagel ist fies. Ich spüre sie ständig und bei allen möglichen und unmöglichen Gelegenheiten stoße ich mit der Spitze des Daumens irgendwo an. Ich frage mich, ob ich auch ohne Wunde immer so trottelig bin und es nur nicht merke. Jetzt merke ich es und zwar ganz schön heftig. Es ist nur eine kleine Wunde, aber der Schmerz ist riesig. Ich komme mir vor wie die Obermemme, aber gut. Ein bisschen Jammern wird ja erlaubt sein.
Das Opfer hat sich immerhin gelohnt. Die in Wein eingelegten Früchte schmecken total super.
Gute Besserung! Unterm Daumennagel ist tatsächlich sehr fies. Da merkt man erstmal wie wichtig der Daumen ist und dass er ganz oft zum Einsatz kommt.