185 - Menstruationstasse, ein erster Erfahrungsbericht
Ich hatte ja schon berichtet, dass ich mir jetzt auch eine Menstruationstasse zugelegt habe. Die letzten Tage konnte ich sie testen und bin bis jetzt sehr zufrieden damit. Hier also ein kurzer Erfahrungsbericht.
Handhabung
Als ich die Menstruationstasse ausgepackt hatte, kam sie mir doch recht groß vor. Ich hatte die größte Größe bestellt und mich dabei von den Angaben für Alter und Menstruationsstärke leiten lassen. Dank zahlreicher Internetvideos und -beschreibungen wusste ich recht schnell wie sie einzuführen ist und auch wie man sie wieder herausbekommt. Trockenübungen hatte ich schon hinter mir, wobei ich zugeben muss, dass das erste Mal doch ein ganz schönes gefummel war. Aber mit ein bisschen Übung klappt das ganze sehr gut. Ich denke es muss jeder seine eigene "Technik" entwickeln. Und ganz wichtig, keine Panik.
Auch die Größe ist für mich kein Problem gewesen. Zuerst hatte ich Bedenken, dass ich sie spüren könnte. Das war aber gar nicht der Fall. Sie ist angenehm zu tragen und gar nicht zu spüren, ganz im Gegenteil zu Tampons. Die haben sich oft doch bemerkbar gemacht. Entweder weil sie komplett vollgesogen waren oder weil es zu trocken war.
Leeren und reinigen
Ganz zu Anfang hatte ich Angst, dass mir beim Herausnehmen das ganze Blut über die Hände läuft oder sonst wie verschüttet geht. Da die Tasse aber nie komplett voll war, war das nie der Fall.
Natürlich ist man mit dem konfrontiert, was da so raus kommt. Mich stört das aber gar nicht, ich war noch nie empfindlich bei solchen Dingen. Ich fand es eher interessant zu sehen (dank Skala am Rand) welche Mengen an Blut ich verliere. Das ist dann doch so einiges. Da kommen mal gut und gerne 30 - 40 ml pro Tag zusammen.
Ich habe die Tasse nach jeder Leerung auch noch gründlich mit heißem Wasser ausgespült. So ist sie wieder komplett sauber (natürlich nicht steril) und kann direkt wieder verwendet werden.
Ein wenig Angst hatte ich vor dem leeren auf einer öffentlichen Toilette, also im Büro. Das ist aber gar nicht so schlimm. Ausleeren und danach gründlich mit Papier durchwischen reicht auch. Wenn man wieder zuhause ist kann man sie dann ja direkt ausspülen.
Wohlfühlfaktor
Natürlich war ich am Anfang unsicher. Hält das auch wirklich? Habe ich sie richtig eingesetzt? Ist sie komplett aufgegangen? Läuft sie über? Den ersten Tag war ich eigentlich unentwegt mit diesen Fragen beschäftigt und war sehr oft auf der Toilette um zu kontrollieren. Das ist aber sicherlich ganz normal, da ich ja vorher noch gar keine Erfahrung hatte und es von Tampons nur kenne, dass sie sehr schnell voll sind und dann Flecken verursachen.
Die Tasse hat bei mir komplett dicht gehalten. Ich muss aber gestehen, dass ich die letzten Tage total unsportlich und faul war. Klar, gelaufen bin ich damit und auch eine Runde Rad gefahren. Das war es aber auch schon. Schwimmen habe ich mich nicht getraut. Das teste ich aber sicherlich beim nächsten Mal.
Und toll ist, sie nimmt wirklich viel mehr auf als ein Tampon. Um mich daran zu gewöhnen habe ich aber, wie in der Anleitung empfohlen, so oft geleert, wie ich auch ein Tampon wechseln würde. Das nächste Mal muss ich das nicht mehr machen. Das ist unglaublich, ich gewinne dadurch so viel. Ich muss nicht mehr darauf achten, dass ich spätestens alle zwei Stunden zur Toilette kann. Das ist vor allem auf Reisen zum Kunden und während Kundenmeetings ein echter Gewinn. Aber auch in der Freizeit. Endlich kann ich wieder was unternehmen. Außerdem muss ich mir keine Gedanken mehr machen, ob es dort wo ich hingehe auch einen Mülleimer gibt.
Vorteile, Nachteile
+ weniger Müll
+ weniger Schmerzen
+ keine Austrocknung
+ keine mit Tampons gefüllten Jacket- oder Hosentaschen
+ längere Zeit ohne Toilettengang
+ weniger Sorgen
- direkte Konfrontation mit den Ausscheidungen (kein Problem für mich)
- höherer Reinigungsaufwand
frau_baehr am 14. August 14
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