346 - Ich werde noch wahnsinnig
Seit ungefähr Weihnachten vertrage ich irgendetwas nicht mehr. Ich bekomme ständig einen stark jugenden Hautausschlag, Nesselsucht laut Tante G. Total ätzend, total nervig und überhaupt nicht schön. Vor allem, wie sieht das bitte in einem Meeting aus, wenn ich mir wie eine Bekloppte die Beine kratze, oder noch schlimmer, den Nacken, das Gesicht oder den Hals? Vor allem werden die Stellen sofort feuerrot, wenn ich kratze, nicht sehr kleidsam.
Was irgendwas ist, habe ich noch nicht rausgefunden. In den letzten Wochen habe ich aber schon das Duschgel gewechselt, das Shampoo und das Waschmittel. Creme vertrag ich sowieso nur eine und da reagiert die Haut auch sofort, wenn sie die nicht verträgt und auch anders. Herr Baehr vermutet das irgendwas mittlerweile im Essen. Super, das kann ja so gut wie alles sein. Vorallem habe ich bisher gar keine Probleme mit Essen gehabt, ich esse eigentlich alles und vertrage auch alles.
So wie es aussieht komme ich so langsam um einen Arztbesuch nicht mehr rum. Dabei gehe ich doch so ungern zu Ärzten. Vor allem erhoffe ich mir dort auch nicht viel. Denn bestimmt wird genau zum Arztbesuch kein solcher Allergieschub auftreten und die Pusteln und roten Stellen sind nicht vorführbar. Und mir glaubt man beim Arzt ja irgendwie immer nicht, dass es wirklich schlimm ist.
"Und mir glaubt man beim Arzt ja irgendwie immer nicht, dass es wirklich schlimm ist."
Glaubt mir meiner auch nicht - bis ich das Gegenteil beweise. Ich mag ihn aber trotzdem.
Bei Ihnen klingt es jedoch nicht nach mögen - wie wäre es mit einem Wechsel?
Neue Sichtweise - neue Erkenntnisse?
Ich habe eigentlich keinen festen Arzt. Den Orthopäden, der meine Bandscheibenvorfälle und vor allem die Schmerzen als Nichtigkeit abtut, würde ich sehr gerne wechseln. Er scheint aber hier im großen Umkreis noch der Kompetenteste zu sein, leider.
Ansonsten ist das wohl ein Familienproblem. Meiner Mutter und Schwester geht es ähnlich. Mein Vater meint, dass wir zu viel still ertragen und immer denken, dass es so schlimm doch gar nicht ist, weil es ja immer noch schlimmer kommen kann. Wir sollten alle drei wohl mal jammern üben.
na... ich würde mich da nicht auf die breite Meinung stützen. Hier hiess es auch, dass das Physio-Studio sehr kompetent sei und ich musste das krasse Gegenteil feststellen. Monatelange Behandlungen ohne wirkliche Besserung und bei der zweit letzten Sitzung, beim der vierten Therapeutin hiess es plötzlich "Haben Sie nie gedehnt?" ... "Aber Dehnen ist wichtig! Hat man Ihnen keine Übungen für zu Hause gezeigt?!?" ... ja, die Therapeutin gar erstaunt, obwohl IHRE Mitarbeiter mir nichts gezeigt hatten und zeigte mir selbst aber dann auch keine, weil es sich ja nicht mehr lohnte -.-
Also ich würde einen anderen testen. Es kann ha nur besser werden - weniger als Sie nicht ernst nehmen, geht ja nicht.
Und ja, Schmerzen grundsätzlich nicht ertragen - erst wenn alle sagen, man kann nichts machen, muss man sich eventuell damit abfinden. Aber bis dahin lohnt sich die Suche. Meine Meinung. (Auch wenn ich selbst jeweils sehr lange warte bis ich dann endlich zum Arzt gehe)
Wahrscheinlich ist der Schmerz grade wieder nicht so schlimm, da sagt mein innerer Schweinehund, dass es sich nicht lohnt den ganzen Aufriss zu machen. Meist ist sowas ja mit viel Organisiererei verbunden, nebst einem verschwendeten Urlaubstag. Das hindert mich dann auch immer es in die Tat umzusetzen.
Aber ich sollte gehen. Habe von einem Bekannten auch schon den Tipp bekommen direkt in die Neurologie der Uniklinik zu gehen. Dort ist er selbst mit einem akuten Bandscheibenvorfall hin und hat sich sozusagen selbst eingewiesen. Nur habe ich mit genau dieser Uniklinik nicht so positive Erfahrungen gemacht, zwar in einem anderen Bereich, aber trotzdem.
Ja, immer wenn es einigermassen wieder in Ordnung ist, vergisst man wie schlimm es davor war. Das ist hier auch nicht anders. Schleppe so auch immer wieder Dinge mit mir rum und so damals auch meinen Rücken. Hat halt auch mit Faulheit zu tun, dass man es dann fälschlicherweise vor sich her schiebt. Aber da es sich um die Gesundheit handelt, bin sogar ich in diesem Bereich lernfähig. Das schaffen Sie also auch.
Das mit den schlechten Erfahrungen ist eine prägende Angelegenheit. Da stimme ich Ihnen voll und ganz zu.
Ich muss aber auch sagen, dass man verschiedene Abteilungen nicht in einen Topf werfen sollte. Ich sehe es bei meiner eigenen Firma. Wenn ich mich da von einer anderen Abteilung beraten lassen muss -ich würde schreiend davon rennen. Wohingegen ich reihenweise Kunden aufzählen kann, die meiner Abteilung einen Orden für unsere Arbeit verleihen würden.
Gebe Sie der Neurologie-Abteilung und Ihrer Gesundheit also eine Chance!