Vorgestern, frei schaukelnd im Hängesessel, habe ich
Schattenmelodie von Daphne Unruh zuende gelesen. Wie bereits angekündigt ist es der zweite Band der "Zauber der Elemente"-Reihe und erzählt Neves Geschichte.
Neve ist Äther-begabt, also sowas wie ein Engelwesen. Sie lebt in der magischen Welt und verlässt diese nur um Einkäufe zu erledigen oder einen Menschen kurzzeitig zu betreuen. Doch, wie schon im ersten Band angedeutet, verliebt sich Neve in einen jungen Mann, der sie mit seinem Klavierspiel fasziniert. Während sie in Berlin unterwegs ist hört sie sein Klavierspiel und folgt der Melodie in ein altes Haus. Dort trifft sie auf Tom, den Klavierspieler, aber auch auf Grete, ein junges Mädchen, das beginnt Fähigkeiten zu entwickeln.
Neve verbringt immer mehr Zeit in der realen Welt und weniger Zeit in der magischen Welt. Sie hört nächtelang Toms Klavierspiel zu, fängt an bei ihm in der Kneipe zu arbeiten und versucht Grete zu leiten. Und sie lernt Janos kennen. Janos verwirrt sie, irgendwas an ihm ist ihr sehr vertraut, aber auch irgendwie fremd. Und Janos schafft es, dass sie Dinge tut, die sich seit sieben Jahren nicht mehr getan hat, essen, trinken, menschlich werden. Zuerst wehrt sich Neve gegen ihre Rückverwandlung vom Engel zum Menschen, doch irgendwann erkennt sie, dass es so viel schöner ist.
Dieses Buch hat mir sehr viel besser gefallen als der erste Teil. Neve ist mir auch einfach sympathischer, ich mag sie. Sie ist schüchtern und zurückhaltend, mir also doch recht ähnlich.
Dass die Geschichte nicht so endet, wie man zu Beginn des Buches annimmt, finde ich besonders gut. Ich mag es nicht, wenn Bücher vorhersehbar sind. Und ich mag es nicht, wenn das schüchterne Mädchen den tollen Typen abbekommt. Denn so ist es im wirklichen Leben eigentlich in den seltensten Fällen.