Erst beim lesen von
Lavendelmond von Mella Dumont ist mir aufgefallen, dass dieses Buch sogar zur Harry Potter Lesechallenge passt. Die Aufgabe zu „Expecto Patronum“ fordert ein Buch zu lesen, in dem sich ein männlicher Protagonist zu einem Beschützer à la Edward Cullen entwickelt. Und genau das ist in diesem Buch der Fall, finde ich zumindest.
Lavendelmond ist der zweite Teil der Colors of Life Serie und knüpft an den vorherigen Band (Himbeermond) an. Man sollte diesen also gelesen haben, um alle Zusammenhänge zu verstehen. Schon im Himbeermond lernen sich Lina und Leo kennen und lieben. Und Lina entdeckt ihre besondere Gabe, sie kann die Auren der Menschen sehen und somit auch ihren Gefühlszustand. Auch Leo hat ein solches Talent, auch wenn er nicht die Auren sieht. Er unterrichtet Lina und hilft ihr, ihre Fähigkeiten zu entwickeln. Das Problem ist nur, dass Lina aus dem Clan der Mahlers kommt und Leo aus dem Wagner-Clan. Diese beiden Clans sind verfeindet, eine Vermischung der beiden Blutlinien ist nicht erwünscht.
Wie schon im ersten Band hat Lina mit dem Zwist zwischen den verfeindeten Clans zu kämpfen. Außerdem versucht sie weiterhin herauszufinden, was genau die Wagners ihrer Tante Mel angetan haben, denn diese liegt seit einem Angriff der Wagners im Koma. Lina stürzt sich in die nächsten Abenteuer und bedenkt dabei oft nicht, dass sie ihr Leben in Gefahr bringen könnte. Und genau hier wird Leo zu Linas Edward. Er versucht sie zu bremsen, wenn es notwendig ist oder sie zu unterstützen, um Gefahren von ihr abzuwenden.
Leo erinnert mich auch sonst irgendwie ein bisschen an Edward, obwohl mir Edward doch sympathischer war. Auch Leo ist der Schönling in der Familie auf den alle Mädchen abfahren. Und auch er hat Eltern mit Geld, die ihn unterstützen und fast alle seine Wünsche erfüllen. Trotzdem ist er auch oft anders, denn Leo ist irgendwie sehr altmodisch. Er nennt Lina bei jeder Gelegenheit „Liebes“, steht auf teure alte Hotels und gediegene Abendessen. Auf jeden Fall wäre er nicht mein Typ.
Das Buch war in Ordnung, Lina ist mir nur ein bisschen zu naiv. Gut an der Reihe gefällt mir die Freundschaft zwischen Lina und ihrer Mitbewohnerin Angie, die trotz aller Unterschiede immer zu ihr steht und Lina in allem unterstützt. Dabei steckt sie, für mein Gefühl, recht oft zurück.