389 - Die armen Lehrer
Zur Zeit streiken ja mal wieder einige Lehrer, weil sie nur angestellt und nicht verbeamtet sind. Und weil sie ja so wenig verdienen, die armen Säue. Und weil sie ja so eine hohe Arbeitsbelastung haben, bis zu 50 Stunden arbeitet so ein armer Lehrer ja schließlich pro Woche. Was da alles vorbereitet werden muss und dann sind da ja auch noch die Schüler, die alle so furchtbar doof und unverschämt sind.

Entschuldigung, aber das ist wirklich Jammern auf allerhöchstem Niveau. Seinen Beruf kann man sich aussuchen und wenn man merkt, dass Lehrersein wirklich so doof ist, kann man sicherlich eine Alternative finden. Und mal ganz ehrlich, so ein Lehrer überarbeitet sich absolut nicht. 14 Wochen Urlaub im Jahr, meist nur 4 Tage die Woche Anwesenheitspflicht an der Schule und diese auch meist nur am Vormittag oder für wenige Stunden. Das jeder Lehrer so unglaublich viel vorbereiten muss, kann ich nicht glauben. Vielleicht gibt es den ein oder anderen jungen engagierten Lehrer, der jede Unterrichtsstunde einzeln vorbereitet, aber die Mehrzahl greift doch auf das zurück, was sie schon hat oder was die Bücher eben vorgeben.

Ich bin auch mit Lehrern befreundet und ich bekomme immer das große Kotzen wenn sie sich darüber auslassen, dass sie an einem Tag die Woche erst um fünf daheim sind. Ernsthaft? Um die Uhrzeit habe ich oft den Schreibtisch noch gar nicht verlassen und ich habe einen Job mit lediglich 40 Stunden die Woche. Außerdem erklären sie mir auch immer, dass das mit den 14 Wochen Urlaub so ja gar nicht stimmt. Schließlich müssen sie da auch was vorbereiten und Klausuren korrigieren. Mag ja sein, dass nicht die 14 Wochen komplett frei sind, trotzdem können die Zeiten für die Vorbereitung und das Korrigieren völlig frei eingeteilt werden. Und es scheint auch nicht übermäßig viel zu sein, denn immer wenn ich mit ihnen spreche, wenn sie frei haben, dann machen sie vieles, aber keine Vorbereitung und keine Korrektur.




sopravvivere am 13.Mär 15  |  Permalink
Haha, das gute alte Lehrerthema. Ich liebe es!
Also grundsätzlich müssen sie sich wirklich nicht beklagen. Sie werden gut entlöhnt, haben viel zu viele Ferien, alle Wochenenden frei, die Abende enden auch bei Zeiten. Also bitte. Und was das Vorbereiten anbelangt, ist dies wohl wirklich nur in den jungen Jahren des Lehrerdaseins eine arbeitsaufwendige Aufgabe. Anschliessend wird beinahe alles übernommen wie es bis anhin war.
In unserer Primarklasse hatte der Lehrer zwei abweichende Lernpläne die er alle zwei Jahre wechseln konnte.
In der Oberstufe wurde es noch viel dreister. Dort kamen nur immer die gleichen Dinge (ich habe eine Stufe repetiert, ich weiss von was ich spreche), der IT-Lehrer liess uns jeweils im Internet surfen, weil das damals ja noch so neu und cool und sau teuer war. Der andere spielte uns Unmengen von Videos vor, wenn er keine Lust auf Unterrichten hatte. etc. pp.

Das einzige, vor was ich wirklich Respekt habe beim Lehrerberuf ist der Umgang mit den Kindern. Alleine deswegen möchte ich diesen Beruf definitiv nicht ausüben. Vor allem in der heutigen Zeit nicht mehr. Da sind nicht nur die Kinder verzogen, frech und dumm sondern auch die Eltern. Was das ganze noch schlimmer macht.

frau_baehr am 13.Mär 15  |  Permalink
Das mit dem wiederholenden Stoff kenne ich nur zu gut. Meine jüngere Schwester, die auf die selbe Schule ging wie ich, wurde immer wieder von Lehrern verdächtigt ihre Hausaufgaben nicht erledigt zu haben, sondern meine alten Hausaufgaben vorzuzeigen oder abgeschrieben zu haben. Das ist so absurd, dass ein Kind dafür noch Ärger bekommt.

Die verzogenen oder eben gar nicht erzogenen Kinder sind wahrscheinlich wirklich die größte Herausforderung und kosten sicherlich viel Kraft. Aber das war vor Antritt des Studiums bekannt, da sollte man sich vorher fragen, ob man dafür gemacht ist und evtl. schon versuchen Erfahrungen mit Kindern zu sammeln. Ich bin in den letzten Jahren oft ehrenamtlich auf Kinderfreizeiten gefahren, habe Kinder und Jugendliche betreut usw. Ich weiß, wie ich 40 Kinder ruhig bekomme, habe aber keine Lust sowas jeden Tag zu machen.

Die Eltern sind nochmal so ein Thema für sich, die wollte ich auch nicht haben. Das finde ich schon manchmal im Freundeskreis schwierig, wenn jeder das tollste Kind hat. Natürlich alle hochbegabt.