394 - Sammelleidenschaften bei Frauen
In der Kantine fiel meinem Kollegen heute ein junger Mann auf, der zu seinem grauen Anzug und seinem blauen Hemd perfekt abgestimmt ein Paar graue Schuhe mit blauer Sohle trug. Wir rätselten, ob er zu jedem Anzug und Hemd ein passendes Paar Schuhe besitzt. Mein Kollege meinte dann, dass der junge Mann dann aber sicherlich ganz schön viele Schuhe haben müsste und bestimmt mal eine Frau werden wollte. Mit einem Augenzwinkern stellte er dann fest, dass ja alle Frauen so eine Sammelleidenschaft hätten, seine Frau zum Beispiel hätte lauter Taschen. Dann wollte er wissen was meine Leidenschaft wäre.

Tja, da bin ich wohl so richtig unfraulich (wenn es dieses Wort überhaupt gibt). Ich habe nicht viele Schuhe, trage am liebsten das eine Paar flacher Büroschuhe. Ich habe nur eine Handtasche, nur ein Portmonee, kaum Schmuck, drei Nagellacke (und das schon seit Jahren), ungefähr so viel Klamotten wie Herr Baehr und auch sonst keine besondere Leidenschaft für Frauendinge.

Irgendwie hat mir das aber keine Ruhe gelassen und so habe ich die ganze Zeit überlegt, was an mir eigentlich fraulich ist (vom Aussehen jetzt mal abgesehen). Ich bin nicht so wirklich auf irgendwas gekommen. Ich verhalte mich nicht besonders fraulich aber sicherlich auch nicht männlich, ich bin eher neutral. Komisch, aber so ist es eben. Hilft auch nicht überall anzuecken und hat, gerade im Berufsleben, in den letzten Jahren geholfen dort anzukommen wo ich gerade stehe.




sopravvivere am 13.Mär 15  |  Permalink
Neutral ist doch auch ganz schön. Ich finde es immer beruhigend wenn ich feststellen kann, dass ich die typischen und sehr Nerv tötenden Frauen-Klischees nicht erfüllt.
Ich bin eher "männlich" veranlagt als Gegensatz zum weiblichen Klischeeaussehen. Ich trinke Bier, schaue - und verstehe Fussball, höre Rock und bei Zeiten auch Metall, etc.
Lebt sich auch sehr gut. Und man kann sich ab und an eine kleine Mädchen-Eskapade leisten ohne gleich als Zicke oder Tussi zu gelten. :)

frau_baehr am 13.Mär 15  |  Permalink
Ich finde es lebt sich so unfraulich manchmal viel besser. Rock und Metal höre ich auch sehr gerne, in der Jugend auch viel Ska und Punk. Fußball ist nicht so ganz mein Ding, ich bin ja so ein riesiger Eishockefan.
Und das mit den Mädchen-Eskapaden hatte ich so noch gar nicht gesehen, das stimmt.

sopravvivere am 18.Mär 15  |  Permalink
ja, ich begrüsse es auch "unfraulich" zu leben. Es macht vieles im Leben einfacher und weniger anstrengend. Ska und Punk geht auch sehr gut und gegen ein Eishockey-Spiel habe ich auch nichts einzuwenden :)
Die Mädchen-Eskapaden müssen ab und an ihren Platz finden. Bleiben aber im Rahmen, dann ist das akzeptabel wie ich finde.