462 - Die tiefe Traurigkeit
In mir steckt zur Zeit eine tiefe Traurigkeit. Ich kann mir schon vorstellen, dass sie durch den Wunsch endlich auch ein eigenes Kind zu haben ausgelöst wird, weiß aber nicht, ob es nur daran liegt. Viel zu verfahren ist einfach manchmal auch die Situation zwischen Herrn Baehr und mir. Wir sagen uns keine netten Dinge mehr sondern nur noch, was uns am anderen stört. Und das in einer sehr verletzenden Weise. Warum wir das tun, ist mir nicht klar, wir kommen aber beide nicht raus und können es auch beide nicht lassen.

Es ist so schwer glücklich zu sein, unbeschwert, einfach nur das Leben genießen zu können. Mir gelingt es nicht, ist da doch immer diese tiefe Traurigkeit in mir drin. Immer sagt ein Stimmchen in mir, dass ich nicht glücklich sein darf, weil ich noch nichts erreicht habe. Das stimmt aber gar nicht, sind Definitionen, die andere mal ausgesprochen haben. Ich habe viel erreicht und ich bin soweit zufrieden. Soweit aber nicht richtig.

Herr Baehr sagt mir immer wieder, dass er doch einfach nur möchte, dass ich glücklich werde. Mittlerweile hat er Angst, dass das ohne Kind nicht möglich ist. Ich hoffe, dass es das ist, es muss. Auch wenn noch nichts definitv feststeht, irgendwas in mir sagt mir, dass es niemals so sein wird. Kinder, nur fremde, Patenkinder. Aber auch das kann erfüllend sein. Ich will so gerne glücklich sein. Mit Herrn Baehr, definitiv.