466 - Letzte
Ich bin jetzt also tatsächlich die letzte, die letzte von meinen Freunden, die kein Kind hat. Die Studienfreundin hat mir grad per WhatsApp gestanden, dass sie schwanger ist. Geahnt hatte ich es ja schon, jetzt weiß ich es sicher. Ich freue mich unglaublich für sie, vor allem nach allem was sie vorher durchmachen musste. Trotzdem ist da dieser unglaublich bescheuerte Neid und die Angst, dass wir uns auseinanderleben oder das zwischen uns steht. Genau das hat sie aber auch schon geäußert und gesagt, dass sie Angst hatte es mir zu erzählen. Was für eine wertvolle Freundschaft, in der man so offen über alles sprechen kann. Die werde ich nicht durch solch eine "Kleinigkeit" zerstören.

Trotzdem ist es irgendwie schwierig, ich bin von meinen Freunden jetzt wirklich die, die nur einen Partner hat. Keinen Mann, kein Kind. Ob das wichtig ist, für mich grade schon. Und das macht es so schwierig, vor allem weil Tante Rosa mal wieder im Anmarsch ist und gerade heute das volle Programm abfährt. Das macht mich nur noch empfindlicher, ich könnte einfach nur heulen. Da ich aber den ganzen Tag in einem Training sitze, ist das natürlich nicht möglich, was vielleicht auch besser ist.

Jetzt muss ich zusehen, dass ich mir das Wochenende irgendwie schön mache und nicht total im Selbstmitleid versinke. Ich weiß nur noch nicht wie, die Gedanken kreisen schon wieder seit Tagen. Nach dem positiven Anamnesegespräch bei der Frauenärztin zu den Horrorschmerzen, habe ich schon überlegt sie auch noch nach psychologischer Betreuung zu fragen. Irgendwann in nächster Zeit wird das nämlich nötig, ich möchte mir mein Leben nicht zerstören. Dieser Schritt ist nur so unglaublich schwer.