533 - Sorgen
Man sagt, dass die Sorgen um die Kinder mit dem positiven Schwangerschaftstest beginnen und nie wieder aufhören. Das sie damit beginnen, dass kann ich bestätigen. Gerade heute hat meine Kindergartenfreundin mir geschrieben, wie toll die Schwangerschaft für sie gewesen ist und dass sie die Zeit so sehr genossen hat. Ich genieße es nicht, ich mache mir Gedanken und Sorgen. Natürlich versuche ich mich auch zu freuen und gehe mittlerweile doch recht positiv an die Sache ran, da endlich auch die Risikozeit überstanden ist, aber die Sorgen sind schon da.

Jetzt habe ich ja zur Zeit noch ein zweites Sorgenkind, die Henne. Und die ist nicht mein Kind, nur mein geliebtes Haustier. Ich weiß, dass sie nicht mega alt wird und mit ihrer Krankheit auch sehr schnell sterben kann. Ich habe mich auch darauf vorbereitet, dass wir es diesmal nicht schaffen und wir sie vielleicht erlösen lassen müssen, da ich sie nicht unnötig quälen möchte. Ich versuche Abstand zu gewinnen, versuche mir nicht so viele Gedanken und Sorgen zu machen und tue es doch.

Sie frisst einfach nicht. Das hat sie in der Klinik ja auch schon nicht getan, hat dann aber gestern beim Abholen angefangen zu fressen. Da waren wir guter Dinge. Auch heute Morgen hat sie noch Reis aus Herrn Baehrs Fingern gefressen, seitdem wieder gar nichts. Die Nudel, die ich ihr angeboten habe hat sie zwar angepickt, aber nicht runtergeschluckt, sondern fallen lassen. Hirse nimmt sie nicht, Hafer auch nicht. Herr Baehr ist beauftragt Sonnenblumenkerne zu kaufen. Eigentlich ein absolutes Tabu, weil die so fett machen, in diesem Fall aber absolut erlaubt.

Ich weiß einfach zur Zeit nicht, wie ich mich verhalten soll, bin hin und hergerissen zwischen ständig nach ihr schauen und ihr Futter anbieten und sie vollkommen in Ruhe zu lassen. Fangen musste ich sie heute leider auch schon zweimal, einmal zur Medikamentengabe und einmal weil die Kloake so dreckig war, dass ich sie sauber machen musste. Das stärkt nicht grad das Vertrauen, mich mag sie ja sowieso schon weniger. Und es stresst sie und ist sehr anstrengend für sie. Trotzdem werde ich sie weiter fangen und ihr die Medizin einflößen. Vielleicht klappt ja die guter Cop, böser Cop Methode und sie nimmt heute Abend Futter von Herrn Baehr.




abenteuer familie am 29.Jul 15  |  Permalink
hey,
Kopf hoch!
ich hab zwar keine gefiederten Freunde und kenne mich mit ihnen auch überhaupt nicht aus, aber ich schätze mal, dass ist ähnlich wie bei uns Menschen.
Wenn wir krank sind essen wir ja auch weniger und haben keinen Appetit.
Gib ihr doch einfach ein wenig Zeit, sie muss mit Sicherheit auch erst einmal wieder zu Hause ankommen und sich von dem ganzen Stress in der Klinik erholen.
und falls es doch nur daran liegen sollte, dass sie das Futter nicht von dir nehmen mag, leg es ihr doch in ein Schälchen und lass es einfach stehen...wenn sie hungrig ist, kann sie es sich dann selbst holen und spätestens wenn der Hahn am knabbern ist wird sie mal neugierig schauen...oder?
Ich drück dir die Daumen, dass das alles bald ganz schnell wieder gut wird.
Liebe Grüße,
Abenteuer Familie

frau_baehr am 29.Jul 15  |  Permalink
Danke für die aufmunternden Worte. Futter hat sie mehr als genug im Käfig, Hirse überall, normales Futter im Schälchen und Körnchen am Boden. Der Futterneid funktioniert noch nicht wirklich, sie sitzt aber auch getrennt vom Hahn.

Das Problem bei Nymphensittichen ist, dass sie einen recht hohen Grundumsatz haben und eigentlich alle paar Stunden was essen müssen. Sie hat seit Dienstag ca 10 Gramm abgenommen, bei einem Startgewicht von 107 Gramm ist das jede Menge.

Heute Morgen hat sie aber wohl gefressen. Da war ich aber auch schon weg und nur noch Herr Baehr im Haus.