Baehrig

Und Zack, das erste Jahr ist rum. Jetzt habe ich ein Kleinkind. Und ein Großkind. So verrückt und so wunderbar. Danke Gott für dieses Geschenk.

Das Baehrenkind spricht seit Wochen davon, dass sie auf den Tunnelspielplatz gehen möchte. Es war am Anfang schwer herauszubekommen, welchen sie überhaupt meint und mir ist noch nicht wirklich klar woher die Bezeichnung kommt, vielleicht von der Röhrenrutsche.

Der Tunnelspielplatz ist eigentlich ein Waldspielplatz mit ganz vielen Klettermöglichkeiten. Als wir das letzte Mal dort waren, war das Baehrenkind für vieles noch zu klein, so dass sie immer Hilfe brauchte. Darauf hatte ich mich auch heute eingestellt. War aber gar nicht nötig. Sie ist gewachsen und kommt jetzt gut an die Halteseile und -griffe. Und sie ist irgendwie auch stabiler, traut sich mehr zu und probiert einfach aus. Es war schön zu sehen wie viel Vergnügen ihr das Klettern bereitete. Ich habe das als Kind auch unglaublich gerne gemacht.

Das kleine Baehrenkind macht erste Schritte. Ganz frei. Ohne sich festzuhalten. Es ist verrückt, mein kleines Baby wird groß

Das kleine Baehrenkind fängt an zu sprechen. Zumindest ein wenig. In seiner eigenen Sprache. Aber nur Nachdruck.

Was er wirklich kann sind einige Zeichen, die wir mit ihm machen. Er signalisiert mittlerweile stillen und kacka. Manchmal noch fertig und essen. Schonmal nicht schlecht.

Ich war heute wieder mit im Kindergarten. Es macht Spass dort zu sein und es ist schön zu sehen, wie die Kinder den Tag verbringen. Es ist Recht unstrukturiert dort, was aber den Kindern gut gefällt. Sie können drinnen oder draußen sein. Sie dürfen basteln, spielen und malen wann sie wollen. Und auch das Frühstück steht Recht lange auf dem Tisch. Ich bin immer noch froh, dass wir genau diese Kita bekommen haben. Auch wenn es ein Stück zu fahren ist. Auch wenn es manchmal arg durcheinander ist. Das große ganze Bild stimmt. Und genau das ist doch so wichtig.

Beim Baehrenkind habe ich es immer Mal gezeigt, runter kommt man als kleiner Mensch am besten mit den Füßen zuerst. Das hat sie oft gemacht, lag aber auch einmal mit dem Kopf nach unten hinterm Sofa auf der Heizung. Passiert.

Das kleine Baehrenkind hat das hingegen total gut verinnerlicht. In neuen Situationen zeig ich es ihm ein oder zwei Mal und dann macht er es von ganz alleine. Das macht es oft einfacher, denn ich weiß er kommt nicht nur alleine irgendwo rauf sondern auch wieder runter.

Das kleine Baehrenkind war heute den ersten Tag in der Kita. Und er hat es toll gemacht. Ist der großen Schwester hinterher und hat mit ihr gespielt. Er saß mitten im Raum und hat sich Spielzeug angeschaut, während der Rest im ihn herum tobte. Und ich war sogar kurz draußen im zur Toilette zu gehen. Ohnd das Baby, dafür mit dem großen Kind, das ganz viel Mama brauchte.

Für mich ist es ein guter Start. Ich weiß, dass auch noch andere Tage kommen werden. Dass er irgendwann realisieren wird, dass wir das jetzt wirklich jeden Tag machen. Doch er hat seine Schwester dort. Und ganz viele liebe Erzieher und Erzieherinnen, die sich sehr liebevoll um die Kinder kümmern.

Mein grošes Kind ist heute ganz alleine bei einer Geburtstagsfeier geblieben. Ich bin so stolz, dass sie das geschafft hat. Und gleichzeitig frag ich mich, was mit meinem kleinen Baby passiert ist.

Ich hatte immer wieder Angst, dass sie so wird wie ich. Ich bin als Kind nirgendwo ohne meine Mutter hin, habe so viel geweint, war immer unsicher. Das Baehrenkind hat eine Tendenz ähnlich zu sein. Zum Glück gibt es für sie aber Orte an denen sie sich sicher fühlt und wo sie bleiben mag. Das war heute der Fall, denn das Geburtstagskind hat ganz liebe Eltern, die wir oft treffen.

Das Baehrenkind und ich haben heute wieder Zeit zu zweit gehabt. Wir waren beim Kinderturnen, ohne das kleine Baehrenkind und ohne Herrn Baehr. Ich glaube, das hat uns beiden sehr gut getan. Vor allem konnte ich mich so komplett um sie kümmern und nach ihr schauen. Wir sind zusammen gerannt und haben uns in der Mitte der Halle gedreht.

Und noch ein Meilenstein: sie hat heute zum ersten Mal der Turnlehrerin die Hand gegeben beim gemeinsamen Singen im Kreis. Das ist ein gutes Zeichen, dass sie dort so langsam richtig sicher ankommt.

Das kleine Baehrenkind ist immer noch nicht richtig gesund. Und das zeigt er durch weinen. Und er klebt an mir wie eine Klette. Ja, es ist schön mit ihm zu kuscheln, es ist schön seine weiche Wange an meiner zu spüren. Aber es ist auch mega anstrengend. Er weint so viel, er ist so schwer. Und mir wird es einfach zu viel. Ich hoffe sehr, dass er bald wieder ganz gesund ist. Und dass wir bald auch Mal wieder einfach nur miteinander spielen können.