Baehrig

Herr Baehr hat heute beide Kinder genommen, damit ich mich mit meinem ehemaligen Mitbewohner treffen konnte. Über zwei Stunden war ich einfach Mal nur ich. Wir haben viel über die Arbeit geredet, was vollkommen okay war. Und uns einfach treiben lassen. Mir hat das sehr gut getan.

Heute kam bei bekannten der Nikolaus und wir waren auch eingeladen. Für das Baehrenkind total spannend, auch wenn der Nikolaus schon gestern in der Kita gewesen ist. Nur leider war heute der Nikolaus ziemlich "altmodisch", denn er fragte ob die Kinder auch alle schön brav gewesen wären und ermahnte dann die Kinder der Gastgeber, dass sie besser hören müssen. Sowas mag ich ja gar nicht, stehe damit bei solchen Veranstaltungen immer alleine da. Ich finde es traurig, der Nikolaus soll doch den Kindern keine Angst machen oder als Drohung oder Erziehungsorgan dienen. Und warum erwarten wir immer wieder von unseren Kindern, dass sie mindestens genauso Audi gut hören wie ein Hund? Warum sehen wir nicht das Individuum hinter dem kleinen Menschen? Warum darf ein Kind nicht so sein wie es ist und dabei einfach richtig sein?

Man sagt, dass die liebe alles heilt. Ich hoffe es sehr, denn das Baehrenkind müsste so viel zurückstecken und so viel auf mich verzichten. Jetzt ist es langsam möglich wieder ein paar Momente nur mit ihr zu verbringen, eng umschlungen ein Buch zu lesen oder fern zu sehen und zu kuscheln. Oder einfach zu toben ohne Rücksicht auf ein zerbrechliches Baby zu nehmen. Ich hoffe, dass diese Momente die Wunden heilen, die gerade da sind.