Sonntag, 29. Dezember 2019
2093 - Erste Male
Das kleine Baehrenkind ist heute zum ersten Mal auf die kleinen Felsen bei uns in der Nähe geklettert. Er fand es so mittelmäßig, wusste nicht genau wie er hoch kommen soll. Aber dass die große Schwester schon oben war hat ihm angespornt. Ich befürchte, das nächste Mal will er wieder mit. Aber lieber so und mit mir zusammen, als später irgendwann alleine, weil sie es sonst nicht dürfen.



Samstag, 28. Dezember 2019
2092 - Gelassener werden
Es gibt Menschen und Situationen, die mich immer und immer wieder aus der Bahn werfen. Das will ich nicht mehr. Das darf nicht sein. Und deswegen möchte ich so gerne gelassener werden. Lernen solche Situationen anzunehmen. Sie nicht zu bewerten. Und dann weiter gehen. Etwas positives für mich entstehen lassen. Das Ende des Jahres ist da, es ist eine Zeit des Umbruchs. Ich möchte sie gerne nutzen.



Freitag, 27. Dezember 2019
2091 - Haben wir ein schwieriges Kind?
Allein diese Frage zu schreiben fällt mir schwer, klingt sie doch so negativ. Dabei möchte ich eigentlich nur einen Zustand beschreiben, etwas benennen, dass eben da ist. Und ja, es ist oft nicht schön.

Das Baehrenkind ist anstrengend. Ich glaube, sie kommt mit sich selbst kaum zurecht. Sie weint viel, schreit, haut, beißt, tritt. Es gibt keinen Tag ohne Drama, keinen Tag ohne schlimmes weinen, keinen Tag ohne schimpfen. Wenn ich darüber mit anderen spreche höre ich immer: "Ja, das ist bei uns auch manchmal so." Oder sie erzählen, dass vor x Wochen auch Mal so ein Vorfall war. Aber bei uns ist es täglich. Es ist egal was wir machen, egal wie viel Aufmerksamkeit sie bekommt, egal wie sehr wir für sie da sind. Sie will kuscheln, fängt dann aber sofort an einem weh zu tun. Sie sucht Nähe und bekommt es nicht hin.

Es liegt so viel im argen, gefühlt zumindest. Aber ich darf das nicht sagen. Es sind eben Kinder. Und es ist eben Mal anstrengend. Wir hätten das ja gewollt. Und vielleicht bin ich auch selbst dran schuld, weil ich so viel arbeite. Ich kämpfe sehr damit. Ich habe mittlerweile eine Grenze der Belastbarkeit erreicht. Ich bin körperlich ein Wrack, aber auch das mag keiner sehen. Herzaussetzer sind nicht schlimm, weil es noch nicht so viele sind. Rückenschmerzen, ja dann soll ich eben Sport machen (wann bitte?) Und überhaupt, mit so ein bisschen Schmerz könne ich doch gut leben. Von der unglaublichen Müdigkeit will ich schon gar nicht mehr sprechen. Ich bin traurig, ausgelaugt, verzweifelt. Ich kann einfach nicht mehr und weiß aber auch, dass aufgeben keine Option ist. Ich muss weitermachen, für die Kinder, für Herrn Baehr.