Sonntag, 18. September 2016
941 - Belastung
Ich reiße gerne Dinge an mich, weil ich überzeugt bin, dass andere es falsch machen. Andere sind hier im Haushalt Herr Baehr. Und so hat es sich mittlerweile eingebürgert, dass ich den Haushalt komplett alleine mache, denn Herr Baehr macht es mir nicht gründlich genug. Die Wäsche legt er knuddelig zusammen bzw. hängt sie schon in Knäulen auf die Leine. Das Bad putzt er nur dann, wenn es absolut nötig ist und dann auch nicht so ganz sauber. Beim Tisch abräumen räumt er oft nur die verderblichen Dinge weg, Geschirr bleibt stehen. Und so geht das immer weiter. Ja, es sind Kleinigkeiten, aber ich mag das nicht. Warum kann man eine Sache nicht richtig machen oder ordentlich.

Jetzt gehe ich ja ab Oktober wieder arbeiten und habe dann unter der Woche eigentlich keine Zeit mehr für den Haushalt. Und dafür dem Baehrenkind Essen vorzukochen und einzufrieren. Und so macht sich in mir eine Panik breit, wie das werden soll, wenn ich arbeiten gehe. Herr Baehr hat zwar angeboten etwas zu machen und ich werde das sicherlich auch annehmen müssen, wenn ich mich nicht kaputt machen will, aber ich habe Angst davor, dass er es nicht "ordentlich genug" macht. Oder eben gar nicht macht, also das Bad putzen, was ich einmal die Woche als dringen notwendig ansehe, weils sonst eklig wird. Oder die Wäsche rechtzeitig waschen. Und so sehe ich mich dann hier jedes Wochenende rotieren. Und das kann ich nicht leisten, denn ich bin jetzt schon ziemlich am Ende meiner Kräfte. Ich habe Angst vor dieser Belastung und Angst davor, mich mal wieder zu verrennen und in etwas reinzusteigern.