Baehrig

Ich dachte, dass ich mit 30 Stunden ganz entspannt leben kann. Da bleibt mir ein freier Tag. An dem kann ich mich erholen. Tja, fällt der weg, fällt alles zusammen. Letzte Woche war zu viel. Der freie Tag ging für die Weihnachtsfeier drauf. Der Stress mit dem Auto hat mich fertig gemacht. Und dann noch das Drama mit den Kindern am Freitag.

Ich hab alles im Griff. Kommt aber zu viel, wirft es mich aus der Bahn. Das zu wissen ist gut. Es in den Griff zu bekommen echt schwer.

Herr Baehr hat sich entschieden, wir haben heute das Auto angezahlt. Schon, wenn man es von bekannten kauft und das auch sonntags problemlos geht. So kann ich es direkt morgen anmelden und abholen und hab ab Dienstag wieder ein Auto. So wird es also alles etwas entspannter. Hoffentlich.

Wie oft hab ich das schon von Herrn Baehr gehört. Tausend Mal mindestens. Denn Herr Baehr ist sich bei so vielen unsicher. Er hat immer Angst etwas falsch zu machen. Eine falsche Entscheidung zu treffen. Und er ist nie zufrieden.

Heute haben wir uns Autos angeschaut. Das eine würde ich kaufen. Der Preis ist ok, der Motor und die Ausstattung auch. Es hat sommer- und Winterreifen. Wurde von einem Rentner gefahren, ist sehr gepflegt und auch sonst gut. Pluspunkte hat es sogar auch, es hat eine Anhängerkupplung und wird von einem Bekannten verkauft. Also von jemandem, der eine Werkstatt hat und sich mit Autos auskennt. Jemand, der uns in jedem Fall keinen Schrott verkauft.

Tja, Herr Baehr weiß es aber nicht. Er will eins mit besserem Motor. Und besserer Ausstattung. Aber zum selben Preis. Das gab es sogar, hatte aber einen defekten Motor. Natürlich können wir jetzt noch wochenlang suchen. Immer im wissen, dass wir ein gutes Angebot ausgeschlagen haben. Und mit dem Stress mit nur einem Auto und dem geliehenen Auto, mit dem ich mich kaum traue zu fahren, weil es ein Automatikwagen ist. Wir könnten das Auto aber auch einfach kaufen und zufrieden und glücklich darüber sein, dass wir so schnell etwas so gutes gefunden haben.