Montag, 11. Mai 2015
455 - Gelesen 2015 - Barfuß im Regen
Ich habe tatsächlich das ganze Wochenende durchgelesen und das hat unheimlich gut getan. Mein Herz und meine Seele haben nach einfachen Schnulzen verlangt und in diese Kategorie gehört wohl auch Barfuß im Regen von Hannah Siebern, die in diesem Buch einen Teil ihrer eigenen Geschichte verarbeitet, vieles aber auch dazuerfunden hat.

Janna hat sich während eines Austauschjahres zu Schulzeiten in Mexiko in einen jungen Mexikaner verliebt, führte einige Jahre eine Fernbeziehung mit ihm und heiratete ihn schließlich mit 20. Da es Rogelio in Deutschland nicht gefiehl, folgte sie ihm nach Mexiko, der größte Fehler ihres Lebens. Rogelio tat ihr nicht nur körperlich weh, auch seelisch verletzte er sie. Janna floh nach Deutschland und verkroch sich bei ihren Eltern.

Nach nun drei Jahren wieder im Hotel Mama beschließen ihre Eltern, dass es genug ist, Janna muss auf eigenen Beinen stehen. Auch ihre Freundin Alexis unterstützt sie in diesem Vorhaben. Eine Wohnung zu finden ist für Janna und ihre alte Hündin aber gar nicht so einfach. Und dann taucht plötzlich auch noch ihre alte Jugendliebe Josh in einem Uniseminar auf. Josh, der sie vor der ganzen Klasse lächerlich gemacht hatte und dann nach seinem Wegzug nach Kanada nie wieder den Kontakt zu ihr gesucht hatte.

Wie es das Schicksal (oder Josh) will, müssen beide gemeinsam eine Seminararbeit ausarbeiten und so besucht Janna Josh zuhause. Josh wohnt in der alten Wohnung seiner Eltern und die ist groß und im Erdgeschoß. Kurzerhand zieht Janna bei ihm ein und verbringt auch so mehr Zeit mit Josh und seinen Freunden. Dabei kommen die beiden sich wieder näher, doch Janna ist noch nicht wieder bereit sich auf einen neuen Mann einzulassen.

Ich habe das Buch verschlungen und fand es wunderschön. Der Titel hatte mich angesprochen, das Cover eher nicht. Da mir aber nach kitschigem herzschmerz Roman war, hatte ich mir das Buch einfach kurzerhand ausgeliehen. Und es nicht bereut. Es ist absolut nicht kitschig, Janna und Josh brauchen eine Weile um zueinander zu finden. Und natürlich kann Janna nicht sofort alle Zweifel und Ängste aus dem Weg räumen.



Sonntag, 10. Mai 2015
454 - Gelesen 2015 - Wenn du dich traust
Ich komme kaum noch nach über die Bücher zu schreiben, die ich gelesen habe. Dieses Wochenende habe ich mir den Luxus gegönnt so gut wie nichts zu machen und hab einfach nur gelesen. Und somit ist das nächste Buch verschlungen. Wie es aber schon in einigen Amazon-Rezensionen steht, ist es auch mir schwer gefallen das Buch zur Seite zu legen. Die Rede ist von Wenn du dich traust von Kira Gembri.

Lea ist nicht wie andere junge Mädchen, sie leidet unter Zwangshandlungen. Sie muss jeden Abend immer und immer wieder überprüfen, ob der Herd aus ist, dass kein elektronisches Gerät am Strom hängt und das auch alles sicher ist. Außerdem zählt sie und mag am liebsten Zehnerblocks.

Jay dagegen ist ein ganz normaler Jugendlicher. Er wohnt mit seinen Kumpels Alex und Flocke in einer WG, feiert viel und gerne und reißt auch immer mal wieder ein Mädchen auf. Ein Problem hat er aber und das sind die Drogen. Nicht das er sie selbst nimmt, er handelt damit. Und dummerweise lässt er sich erwischen, was ihm Sozialstunden in der Psychatrie einhandelt.

Genau dort trifft er das erste Mal auf Lea, die von ihren Eltern dorthin gebracht wurde. Lea erwischt Jay beim klauen, doch statt ihn zu verpfeifen schlägt sie ihm einen Deal vor. Sie hilft ihm zu Geld zu kommen, dafür nimmt er sie bei sich auf. Lea ist volljährig und entlässt sich selbst vorzeitig aus der Psychatrie, Jay nimmt das Angebot an, denn er braucht unbedingt das Geld. Jays Mitbewohner sind von etwas schrägen Gast nicht gerade begeistert, akzeptieren ihre Anwesenheit aber erstmal.

Schnell entspinnt sich zwischen Lea und Jay mehr als nur eine Zweckgemeinschaft. Lea beginnt sich Jay gegenüber zu öffnen, aber auch er beginnt von seiner Vergangenheit zu erzählen. Und es kommt wie es kommen muss.

Eine schöne Geschichte, wie ich fand, auch wenn sehr schnell klar war, wie es ausgehen würde. Das macht aber nichts, denn solche Geschichten braucht es immer mal wieder. Ein bisschen kitschig, ein bisschen überzeichnet, alles geht ein bisschen zu schnell, trotzdem was fürs Herz.



Sonntag, 10. Mai 2015
453 - Gelesen 2015 - Der Schwertmeister: Die Krosann-Saga
Gestern habe ich den zweiten Teil der Krosann-Saga Der Schwertmeister von Sam Feuerbach zu Ende gelesen. Wie der Titel schon sagt, taucht in diesem Teil der Schwertmeister auf. Wer oder was genau der Schwertmeister ist, ist mir nicht ganz klar geworden.

Prinz Karek ist auch in diesem Teil als Anwärter auf der Feste Strandsitz. Seine vier Zimmerkameraden und er wachsen immer weiter zusammen, auch wenn Karek immer wieder eine Extrawurst bekommt. Er schleicht sich Nachts raus und wird nicht wirklich dafür bestraft. Seine Kameraden lügt er an, sie werden misstrauisch und beginnen Karek auszuschließen.

Außerdem taucht ein gewisser Forand auf der Feste Strandsitz auf und übernimmt die Ausbildung der schwarzen Anwärter, nachdem Hauptmann To Shyr Ban getötet wird. In einem Kampf mit dem Ausbilder der weißen Anwärter kommt heraus, dass er der lange verschollene Schwertmeister, Garemalan der Jadekrieger ist. Die Soldaten feiern ihn und Karek vertraut ihm.

Auch die Auftragsmörderin taucht in diesem Teil wieder auf. Und sie macht wohl die größte Veränderung durch. Sie nimmt einen Auftrag von Karek an, jedoch geht es hierbei nicht um einen Mord. Dazu beginnt sie sich an ihre Vergangenheit zu erinnern. Sie ist sich nicht sicher, ob sie diese Erinnerungen zulassen sollte.

Auch hier überschlagen sich am Ende des Buches die Ereignisse. Wie schon lange angedeutet, kommt es zu einem Krieg und ein jeder muss sich entscheiden auf wessen Seite er steht.

Mir hat dieser Teil, genauso wie der erste, gut gefallen. Mir gefällt, wie Karek sich entwickelt, aber auch wie die andern Protagonisten sich entwickeln. Gerade die Auftragsmörderin macht die größte Veränderung durch. Ich bin gespannt, wie es mit ihr ihn Teil drei weitergehen wird.



Mittwoch, 29. April 2015
443 - Harry Potter Lesechallenge - Portus
Ich habe mal wieder ein Buch beendet, welches ich für die Harry Potter Lesechallenge verwenden kann. Bei Portus war die Aufgabe ein Buch zu lesen, dessen Welt nicht in der Wirklichkeit zu finden ist. Das ist bei Die Auftragsmörderin: Die Krosann-Sage von Sam Feuerbach der Fall. Die Geschichte spielt im Königreich Toladar.

Prinz Karek soll irgendwann dieses Königreich reagieren. Um darauf vorbereitet zu werden hat er Kampf- und Kundeunterricht. Beides interessiert ihn nicht sonderlich, denn in beiden Unterrichten geht es immer nur um Krieg. Karek ist aber eher eine friedliche Person und daran interessiert die Konflikte auf eine friedliche Art zu lösen. Mit diesem Ansatz eckt er aber immer wieder an. Auch sonst entspricht er nicht dem Bild eines Prinzen bzw. des zukünftigen Königs. Er isst viel zu viel und ist entsprechend dick.

Durch Zufall gelangt er jedoch an einen Brief, der aus einer längst vergessenen Zeit und von Wesen zu kommen scheint, die gar nicht mehr existieren. Zusätzlich kommt ans Licht, dass eine Auftragsmörderin auf ihn angesetzt ist und er in der Burg des Königs nicht mehr sicher ist. Karek wird somit zu einem Bekannten geschickt, getarnt als Soldatenanwärter. Das Leben als Soldatenanwärter ist nicht leicht für ihn, bringt aber neue Freundschaften.

Doch dann überschlagen sich die Ereignisse, Menschen sterben, Karek bekommt Kontakt zur Auftragsmörderin und steht vor großen neuen Herausforderungen.

Mir hat das Buch gut gefallen. Was ich von der Auftragsmörderin halten soll, weiß ich noch nicht. Warum sie so ist, wie sie ist, wird aber klar, da in kurzen Rückblenden ihr bisheriges Leben beleuchtet wird. Man mag ihr gar manchen Mord verzeihen, wenn man ihre Geschichte kennt.

Prinz Karek dagegen kann man nur mögen. Er setzt sich für seine Kameraden ein, er ist nicht eitel oder zu verwöhnt, dafür aber ein wenig trottelig. Außerdem gefällt mir sehr gut, dass er versucht Konflikte friedlich zu lösen. In vielen Büchern, die in einer mittelalterlichen Welt spielen, sind friedliche Lösungsansätze gar nicht vorgesehen.

Den zweiten Band habe ich mir direkt im Anschluss runtergeladen, da der erste Band doch sehr offen endet. Ich bin gespannt wie es weitergeht und welche Abenteuer Karek noch erwarten.



Samstag, 11. April 2015
425 - Gelesen 2015 - Flötenzeit
Heute Morgen habe ich Flötenzeit von Nikola Hotel zu Ende gelesen. Ein schönes Buch mit einer etwas anderen Liebesgeschichte und vor allem für alle zu empfehlen, die Die Frau des Zeitreisenden von Audrey Niffenegger mochten.

Julia erbt eine alte Stadtvilla in Bonn von ihrem Großvater, den sie kaum kannte. Das Haus ist alt und seit den siebziger Jahren nicht mehr renoviert oder modernisiert worden. Deswegen beschließt sie, es so schnell wie möglich zu verkaufen und reist dafür nach Bonn.

Schnell ändert Julia ihre Meinung zu dem Haus und vor allem zu dem Verkauf, denn irgendetwas oder irgendjemand hält sie dort. Zuerst hört sie nur Flötentöne, schließlich Stimmen. Hinzu kommt das Foto eines jungen Mannes in ihrem Handy, den sie nicht kennt und welches erst nach dem Verschwinden und wieder Auftauchen ihres Handys dort gespeichert ist.

Julia macht sich auf die Geschichte des Hauses und damit auch die Geschichte ihrer Familie zu erforschen und stößt dabei auf die Geschichte des Bruders ihrer Urgroßmutter, Clemens. Sie findet Bilder von Clemens und muss feststellen, dass er der Mann auf dem Foto in ihrem Handy ist. Und vor allem merkt sie, dass Clemens sie besonders anzieht, sie hat das Gefühl ihn schon seit ewigen Zeiten zu kennen. Und so passiert es, dass die beiden sich schließlich begegnen und eine gemeinsame Liebesgeschichte beginnen.

Das Buch ist schön geschrieben, auch wenn auf den letzten Seiten immer mehr Satzbaufehler auftauchen. Diese werden aber wahrscheinlich in den nächsten Auflagen verschwinden und sind auch nicht so schlimm, dass sie den Lesefluss stören würden. Außerdem ist die Geschichte zu schön und am Ende auch zu spannend, als dass ich mich von so etwas hätte aufhalten lassen.

Etwas merkwürdig fand ich nur die Vorstellung, dass Julia sich in einen doch recht nahen Verwandten verliebt. Genau das wird sogar im Buch kurz angeschnitten, als ihre Urgroßmutter herausfindet wer sie ist. Ein Hindernis ist diese Verwandschaft für beide nicht.



Dienstag, 7. April 2015
421 - Gelesen 2014 - Jesus reicht's: Einsatz auf Erden
Als ich mir das Buch Jesus reicht's: Einsatz auf Erden von Barbara Herrmann rausgesucht hatte, hatte ich mir eine lustige Geschichte erhofft. So ähnlich wie Die Bibel nach Biff von Christopher Moore oder Jesus liebt mich von David Safir. Leider war das Buch gar nicht lustig, es war eher ein Krampf es zu lesen. Zu Ende gelesen habe ich es trotzdem, immer in der Hoffnung, dass es noch eine Wendung nimmt oder das tolle Ende noch kommt. Aber da kam nichts, es blieb schlecht.

Barbara Herrmann beschreibt in ihrem Buch den Himmel. Das ist im Prinzip fast so wie auf der Erde, nur dass alle für Gott bzw. für Jesus arbeiten. Man hat ein Einzimmerarpartment und wird bei schlechtem Benehmen in die Hölle abgeschoben. An diesem Bild vom Himmel stören mich so einige Dinge.

Erstmal, ich möchte bestimmt nicht mehr arbeiten, wenn ich im Himmel bin. Dann bin ich einfach nur noch glücklich, in welchem Zustand auch immer. Ich glaube auch nicht, dass ich dann noch wie ich aussehe bzw. dass ich überhaupt noch bin. Ich stelle mir das eher als so eine Art Zustand vor, nicht körperlich. Aber auf jeden Fall ganz anders als "hier unten".

Zweiter Punkt, die Einzimmerwohnung. Das finde ich jetzt hier schon eine ätzende Vorstellung, das fände ich im Himmel noch schlimmer. Selbst wenn ich körperlich wäre, würde ich ungern mit anderen auf engstem Raum zusammenwohnen bzw. zusammen sein.

Als drittes stört mich, dass Frau Herrmann sich ein Bild, sowohl von Gott, als auch von Jesus macht. Jesus ist noch ok, aber Gott zu beschreiben finde ich irgendwie arg merkwürdig. Vor allem weil sie ihn recht negativ darstellt. Er trinkt viel Wein, raucht Zigarre und hat sich in den Ruhezustand zurückgezogen und Jesus alle Verantwortlichkeiten übertragen. Gott geht doch nicht in den Ruhestand, Gott ist immer für uns da.

Was mich aber am allermeisten gestört hat an dieser Himmelsvorstellung ist die Hölle. Die Menschen werden sortiert, die, die auf der Erde schon nicht brav genug waren kommen sofort in die Hölle. Die anderen in den Himmel. Das ist aber kein Dauerzustand, wenn man sich im Himmel nicht benimmt, wird man in die Hölle abgeschoben und davor graut es den Himmelsbewohnern. Diese Drohung schwebt wie ein Damoklesschwert über ihnen. Sich alleine so etwas vorzustellen ist schon irgendwie merkwürdig, Jesus aber auch noch mit der Hölle drohen lassen, finde ich einfach nur daneben. Jesus ist für unsere Sünden gestorben, er verzeiht uns nach unserem Tod alles. Das ist jetzt zwar auch sehr einfach ausgedrückt und der Weg in den Himmel ist für Menschen mit vielen Sünden sicherlich beschwerlicher als für die, die braver waren, aber alle, wirklich alle, kommen in den Himmel. Denn Jesus und Gott lieben uns Menschen und wollen uns mit Sicherheit nichts böses.

Auch die Handlung des Buches ist merkwürdig. Zuerst wird ein Teil der Apostel auf die Erde geschickt um die Menschen wieder näher zu Gott zu führen. Leider scheitern sie alle, weil sie sofort in merkwürdige Situationen kommen, in die nie ein normaler Mensch kommen würde. Traurig ist auch, dass Frau Herrmann es nicht für nötig gehalten hatte Tante G zu befragen, wer denn nun genau die Apostel waren und so hat sie einfach Apostel und Evangelisten zusammen geworfen.

Als nächstes werden fünf junge Männer ausgewählt auf die Erde zu gehen. Sie sind erst vor ein paar Jahren gestorben und sind noch näher an den heutigen Menschen dran. Doch auch diese fünf Männer versagen kläglich, da sie alle in merkwürdige Situationen geraten. Einer gerät in einen Überfall, der nächste wird von einer Mädchengang verprügelt und in einen Keller gesperrt, der nächste von Fußballhooligans überfallen. Das ist alles so unrealistisch.

Und lustig geschrieben ist das Buch auch überhaupt nicht. Es ist eher eine sehr einfache Schreibweise. Außerdem mag ich Bücher nicht, die im Präsens geschrieben sind, das liest sich immer so gar nicht flüssig. Für dieses Buch, ganz klar, keine Leseempfehlung. Dann doch lieber eins der oben vorgeschlagenen.



Samstag, 28. März 2015
411 - Harry Potter Lesechallenge - Avada Kedavra
In dieser Aufgabe ging es darum ein Buch zu lesen, in welchem es um den Tod geht. Deswegen habe ich Die Flockenleserin von Mike Powelz gelesen. In diesem Buch verarbeitet Mike Powelz den Tod seines Vater und versucht den Lesern die Angst vor dem Tod zu nehmen. Er beschreibt, eingebettet in einen Krimi, die letzten Tage seines Vaters in einem Hospiz. Er selbst und auch seine Eltern und die Schwester kommen in dem Buch vor, was ich zu erst etwas merkwürdig fand.

Minnie, die Protagonistin dieses Buches, kommt als neuer Gast nach Haus Holle, ein Hospiz mitten in Hamburg. Dort trifft sie auf ganz unterschiedliche Menschen, eine Hundezüchterin, ein lesbisches Ehepaar, eine ehemalige Schönheitskönigin, eine drogenabhängige Obdachlose und noch viele weiter Personen. Schnell lernt sie die anderen Gäste, so der Begriff für die Bewohner von Haus Holle, kennen und erkennt auch, dass nicht alles mit rechten Dingen zugeht. Denn nicht alle Gäste sterben an ihren jeweiligen Krankheiten, so zumindest macht es für Minnie den Anschein. Gemeinsam mit Mike (genau, der Autor) beginnt sie zu "ermitteln" und kommt schlussendlich dem Mörder auf die Spur.

Einen Krimi in einem Hospiz spielen zu lassen ist ungewöhnlich, aber nicht undenkbar. Es ist eine gute Gelegenheit, einen Einblick in den Alltag eines Hospizes zu geben und aufzuzeigen, wie schön die letzten Tage der dort lebenden Menschen gestaltet werden. Auch der Tod wird dort nicht als das Böse oder angsteinflößende Übel behandelt, sondern einfach als der nächste Schritt auf dem Lebensweg. Ob das Buch wirklich die Angst vorm Sterben nehmen kann weiß ich nicht, kann es auch nicht wirklich beurteilen, da ich noch nie Angst davor hatte.



Sonntag, 15. März 2015
398 - Gelesen 2015 - Harry Potter und der Stein der Weisen
Im Rahmen der Harry Potter Lesechallenge hatte ich mir vorgenommen alle Harry Potter Bücher noch einmal zu lesen. Angefangen habe ich den ersten Band dann auch parallel zu lesen, auf deutsch und auf französisch. Da mein Französisch aber nicht mehr so gut ist und mir das zu lange gedauert hat, habe ich nach wenigen Kapiteln nur noch auf Deutsch weitergelesen.

Zum Inhalt muss ich sicherlich nicht viel sagen, denn Harry Potter sollte ja fast jedem bekannt sein. Man kommt ja sozusagen nicht mehr um ihn herum. Das war ja schon zu Beginn so, als gerade mal die ersten Bücher draußen waren. Zu der Zeit war ich in Frankreich und meine französische Gastfamilie (Mutter und Tochter) konnten gar nicht verstehen, dass ich die Bücher noch gar nicht gelesen hatte. Und so schenkten sie mir die ersten vier Bände dann zu Weihnachten, natürlich auf französisch. Das ist auch der Grund, warum ich Harry Potter überhaupt auf Französisch lese, ich besitze sie alle nur in dieser Sprache.

Interessant war vor allem auch auf die Details zu achten. Vor allem vor dem Hintergrund des Wissens um Professor Snapes eigentliche Einstellung gegenüber Harry und seiner Mutter. Aber auch Dumbeldore ist am Anfang ja eher ein komischer Kautz, der immer mal wieder sinnlose Dinge sagt. Das ist in den Filmen (und wahrscheinlich auch den restlichen Büchern) verloren gegangen, schade.



Montag, 9. März 2015
392 - Harry Potter Lesechallenge - Zusatzaufgabe Hermine
Hermine liest viel und vor allem auch viel "schwere Kost". Deswegen hier auch die Aufgabe eine Biografie zu lesen. Und genau das habe ich letzte Woche mit Der Junge vom Saturn von Peter Schmidt getan. In diesem Buch beschreibt Peter Schmidt seine Kindheit und Jugend und vor allem seine Andersartigkeit, denn Peter Schmidt ist, was er damals noch nicht wusste, Asperger-Autist.

Bei vielen Schilderungen von Peter Schmidt über die Grausamkeit seiner Mitschüler musste ich schlucken. Ähnliches habe ich in der Schule durchmachen müssen, denn ich war auch anders als die anderen Kinder. Warum keiner Peter Schmidt verstanden hat, ist mir ein Rätsel, ich finde vieles was er tut sehr klar nachvollziehbar. Einiges jedoch kann ich nicht nachvollziehen, vieles finde ich mutig und hätte mich niemals getraut so zu handeln. So beschreibt er zum Beispiel, dass er als Kind von Haus zu Haus gegangen ist um um Ableger von Kakteen zu bitten. Ich habe früher mit niemandem gesprochen und erst recht nicht mit Fremden, sehr mutig so eine Aktion.

"Grün ist vier und vier ist grün" schreibt Peter Schmidt in seinem Buch und ich hätte am liebsten laut "Genau!" gerufen. Wie oft musste ich mich ermahnen nicht laut "Vier!" zu rufen, wenn die Ampel auf grün umgesprungen ist und der Fahrer es verpasst hatte. Andere Zahlen haben bei mir keine so klar definierte Farbe, der Zahlenstrahl ist für mich aber gleichzeitig auch ein Farbenstrahl, ohne dass ich ihn wirklich erklären könnte.

Bücher wie diese wühlen mich auch, stelle ich mir doch immer und immer wieder die Frage, ob ich nicht auch betroffen bin. Tests im Internet sind recht eindeutig, da erfülle ich alle Kriterien. Ob das aber so wissenschaftlich fundiert ist, weiß ich nicht. Was aber sicher ist, ich bin anders, das kann Herr Baehr besonders gut bestätigen, aber sicherlich auch meine Mutter. Ich plane alles und kann einen richtigen Wutanfall bekommen, wenn es nicht so läuft wie ich es geplant habe. Ich kann absolut keinen Smalltalk, werde in solchen Situationen oft gefragt, warum ich jetzt lachen würde (dachte immer, man lacht/lächelt bei Small Talk). Ich verstehe Ironie nur, wenn sie sehr extrem ist oder wenn jemand es direkt dazu sagt. Ich verstehe viele Witze nicht und lasse mich besonders leicht veräppeln.

Andere Menschen, besonders fremde Menschen, finde ich sehr anstrengend. Selbst Freunde ertrage ich nur für eine bestimmte Zeit und brauche dann eine Rückzugsmöglichkeit und einfach meine Ruhe. Auch Herrn Baehr kann ich nicht dauerhaft ertragen, zum Glück spielt er ja gerne Computer, da kann ich ihn oft hinschicken, wenn es mir zu viel wird. Berührungen mochte ich schon als Kind nicht und das hat sich auch bis jetzt nicht geändert. Menschenmengen lösen bei mir ein Unwohlsein aus, enge Menschenmengen besonders.

Das alles macht es nicht immer leicht, gehört aber zu mir dazu. Und es ist wichtig, dass es Menschen wie Peter Schmidt gibt, die an die Öffentlichkeit treten und von ihrem Leben und Leiden berichten.



Dienstag, 3. März 2015
386 - Harry Potter Lesechallenge – Expecto Patronum
Erst beim lesen von Lavendelmond von Mella Dumont ist mir aufgefallen, dass dieses Buch sogar zur Harry Potter Lesechallenge passt. Die Aufgabe zu „Expecto Patronum“ fordert ein Buch zu lesen, in dem sich ein männlicher Protagonist zu einem Beschützer à la Edward Cullen entwickelt. Und genau das ist in diesem Buch der Fall, finde ich zumindest.

Lavendelmond ist der zweite Teil der Colors of Life Serie und knüpft an den vorherigen Band (Himbeermond) an. Man sollte diesen also gelesen haben, um alle Zusammenhänge zu verstehen. Schon im Himbeermond lernen sich Lina und Leo kennen und lieben. Und Lina entdeckt ihre besondere Gabe, sie kann die Auren der Menschen sehen und somit auch ihren Gefühlszustand. Auch Leo hat ein solches Talent, auch wenn er nicht die Auren sieht. Er unterrichtet Lina und hilft ihr, ihre Fähigkeiten zu entwickeln. Das Problem ist nur, dass Lina aus dem Clan der Mahlers kommt und Leo aus dem Wagner-Clan. Diese beiden Clans sind verfeindet, eine Vermischung der beiden Blutlinien ist nicht erwünscht.

Wie schon im ersten Band hat Lina mit dem Zwist zwischen den verfeindeten Clans zu kämpfen. Außerdem versucht sie weiterhin herauszufinden, was genau die Wagners ihrer Tante Mel angetan haben, denn diese liegt seit einem Angriff der Wagners im Koma. Lina stürzt sich in die nächsten Abenteuer und bedenkt dabei oft nicht, dass sie ihr Leben in Gefahr bringen könnte. Und genau hier wird Leo zu Linas Edward. Er versucht sie zu bremsen, wenn es notwendig ist oder sie zu unterstützen, um Gefahren von ihr abzuwenden.

Leo erinnert mich auch sonst irgendwie ein bisschen an Edward, obwohl mir Edward doch sympathischer war. Auch Leo ist der Schönling in der Familie auf den alle Mädchen abfahren. Und auch er hat Eltern mit Geld, die ihn unterstützen und fast alle seine Wünsche erfüllen. Trotzdem ist er auch oft anders, denn Leo ist irgendwie sehr altmodisch. Er nennt Lina bei jeder Gelegenheit „Liebes“, steht auf teure alte Hotels und gediegene Abendessen. Auf jeden Fall wäre er nicht mein Typ.

Das Buch war in Ordnung, Lina ist mir nur ein bisschen zu naiv. Gut an der Reihe gefällt mir die Freundschaft zwischen Lina und ihrer Mitbewohnerin Angie, die trotz aller Unterschiede immer zu ihr steht und Lina in allem unterstützt. Dabei steckt sie, für mein Gefühl, recht oft zurück.