Mittwoch, 27. April 2016
797 - Gelesen 2016 - Kandide oder die beste aller Welten
Ich weiß nicht, warum ich damals so verückt war und Französisch als Leistungskurs genommen habe. Ich konnte zwar einigermaßen Französisch sprechen, aber sicher nicht so gut wie alle anderen in dem Kurs, die auch schon vorher andere Schulfächer in Französisch hatten. Noch unerklärlicher ist mir mittlerweile, wie ich überhaupt ein lausiges Pünktchen in den Klausuren ergattern konnte, da wir in dem Kurs Bücher wie Kandide oder die beste aller Welten von Voltaire gelesen haben.

Ich erinnere mich noch, dass Kandide eines der ersten Bücher war, die wir in diesem Kurs gelesen haben. Ich konnte mich aber kaum noch an den Inhalt erinnern und hatte deswegen beschlossen es nochmal zu lesen, diesmal aber auf Deutsch. Das macht die Sache aber nicht besser, vor allem wenn man es Nachts beim stillen liest. An sich ist das Buch ja ein wenig wirr, Kandide reist ständig von einem Ort zum anderen und immer passiert ihm etwas furchtbares. Und dann trifft er wie durch ein Wunder immer wieder durch Zufall totgeglaubte Personen wieder.

Ich kann gar nicht sagen, ob mir das Buch gefallen hat oder nicht. Es ist auf jeden Fall ein Klassiker, den noch viele Schüler nach mir und den sicher auch schon viele Schüler vor mir gelesen haben.



Freitag, 22. April 2016
792 - Gelesen 2016 - Die unbeugsame Händlerstochter
Heute Morgen ist das Baehrenkind wohl aus Versehen eingeschlafen. Und das so fest, dass es mir gelungen ist Die unbeugsame Händlerstochter von Ellin Carsta zu Ende zu lesen. Ein historischer Roman, der mir richtig gut gefallen hat. Er kommt zwar nicht an die Romane von Rebecca Gablé heran, geht aber in diese Richtung.

Elisabeth ist die Tochter eines kölner Tuchhändlers. Sie geht bei ihrem Vater in die Lehre und beginnt grade die ersten Geschäfte für ihn abzuschließen. Da taucht plötzlich ihr Zwillingsbruder Stephen wieder auf, der von seinen Lehrmeistern in Augsburg gefeuert und des Diebstahls bezichtigt wurde. Sowohl der Vater als auch Elisabeth trauen Stephen nicht und wollen ihn nicht in ihre Geschäfte einbeziehen. Als den Vater auch noch der Schlag trifft ist Elisabeth auf sich gestellt und muss das Geschäft alleine führen und sich vor allem gegen Stephen zur Wehr setzen. Zuerst hat sie ihre Schwierigkeiten damit, doch es gelingt ihr immer besser. Doch der nächste Schicksalsschlag wartet schon.

Wie so oft in Büchern ereilt die Protagonistin ein Schicksalsschlag nach dem nächsten. Hier ist es jedoch nicht so, dass es sie besonders hart trifft oder sie sich immer wieder von unten hocharbeiten muss, was mir gut gefällt. Ich mag es nicht, wenn die Geschichte einer Person sozusagen wellenförmig verläuft, es ist alles gut, dann ist alles schlecht, dann wieder gut und so weiter.

Ich hatte die ganze Zeit auch gedacht, dass ich genau wüsste, was noch passiert und musste dann bei 95% gelesenen Buchs feststellen, dass ich auf dem Holzweg war. Und genau das hat mir ganz gut gefallen, denn das Buch war eben nicht so absehbar wie ich dachte. Auf jeden Fall eine Leseempfehlung.



Montag, 18. April 2016
788 - Gelesen 2016 - So uncool: Das Tagebuch
Ich muss mir vor sehr langer Zeit gratis ein Buch heruntergeladen haben, in dem das Tagebuch eines Teenagers Anfang der 90er veröffentlicht wurde. Bei Amazon finde ich es nicht mehr, kein Wunder es war auch wirklich schlecht. Sätze brechen mitten drin ab oder ergeben keinen Sinn. Auch der Inhalt ist sehr langweilig, wie eben das Leben des jungen Mädchens, dass Tagebuch schreibt.

Ich bin mir nicht sicher, ob es ein reales Tagebuch ist oder ob sich jemand das ausgedacht hat. In beiden Fällen ist es schlecht und peinlich, sollte es sich tatsächlich um ein reales Tagebuch handeln. Die Schreiberin ist recht einfältig und berichtet immer wieder von ihrem Schwarm Mike und den Mädchen aus ihrer Klasse. Ab und zu beschreibt sie auch noch Streit mit den Eltern oder dem jüngeren Bruder. Dabei kommt sie nicht unbedingt gut weg, ist eher sehr naiv.

Ich weiß gar nicht, warum ich es bis zum Ende gelesen habe. Gelesen habe ich es vor allem Nachts beim stillen. Da ist man auch nicht wirklich aufnahmefähig, obwohl ich jetzt gerade Candide lese.



Freitag, 15. April 2016
785 - Gelesen 2016 - Vom richtigen Umgang mit Bären
Schon vor ein paar Tagen habe ich Vom richtigen Umgang mit Bären von Tracy Brogan zu Ende gelesen. Ich hatte mir einen seichten Liebesroman versprochen und genau das war es auch. Ziemlich absehbar und ziemlich flach, aber gut um sich Nachts beim stillen nicht zu langweilen.

Delaney Masterson ist mit ihrer Familie durch eine Doku-Soap bekannt geworden. Ihr Exfreund möchte von ihrem Ruhm profitieren und veröffentlich ein Sexvideo von Delaney. Diese flieht daraufhin vor dem Klatsch und der schlechten Presse in ein kleines Dorf, wo sie sich unter dem Namen Elaine ein Haus mietet. Kaum dort eingezogen taucht ein junger Mann in Delaneys Badezimmer auf. Es stellt sich heraus, dass es sich um Grant, den Besitzer des Hauses handelt. Delaney hat das Haus jedoch von dessen Mutter gemietet, die das Geld wegen ihrer Spielsucht dringend benötigte. Kaum ist das geklärt stiehlt die Mutter auch noch Delaneys restliches Geld. Delaney und Grant machen sich auf den Weg und verfolgen Grants Mutter durch das halbe Land. Dabei treffen sie Musiker, die sie aufnehmen und verlieben sich natürlich ineinander.



Dienstag, 5. April 2016
775 - Gelesen 2016 - Granat für Greetsiel
Ich hatte Lust mal wieder einen Krimi zu lesen und bin deswegen auf Granat für Greetsiel von Dirk Trost gestoßen.

Jan de Fries ist ehemaliger Anwalt, hat sich aber zur Ruhe gesetzt und lebt jetzt in Greetsiel. Er genießt seine Freiheit, ohne Frau und ohne Arbeit. Ab und an fährt er auf dem Krabbenkutter seines Freundes Uz mit und verdient sich seinen Lebensunterhalt mit dem Zeichnen von Tatoos. Sein Leben verändert sich aber schlagartig, als er und Uz bei einer Krabbentour eine Frauenleiche aus dem Meer ziehen. Die Kriminalpolizei geht von einem Segelunfall aus. Daran möchte Jan de Fries aber nicht glauben, ebenso die Schwester der Toten nicht. Diese beauftragt Jan de Fries als Anwalt dem Tod ihrer Schwester auf den Grund zu gehen. Kurz darauf taucht ein weiterer Toter auf. Und als wären diese Ermittlungen nicht genug, tritt plötzlich auch noch Jan de Fries Tochter in sein Leben, die er bisher nur am Tag ihrer Geburt gesehen hat.

Wirklich super fand ich diesen Krimi nicht, hatte ich mir doch Ähnlichkeiten mit den Nele Neuhaus-Krimis erhofft. Daran reicht dieses Buch aber nicht heran. Trotzdem ist es gut zu lesen und es bleibt bis zum Ende hin spannend. Mir war nicht von Anfang an klar wer nun der Mörder ist und wie alles zusammenhängt. Das Jan de Fries nicht immer den Helden spielt und oft legale Wege geht gefällt mir besonders gut. Denn ich mag es nicht, wenn die Hauptfigur eines Buches meint, dass das Gesetz für sie nicht gilt.



Samstag, 26. März 2016
765 - Gelesen 2016 - Flat out love
Endlich habe ich mal wieder ein Buch zu Ende gebracht. Diesmal habe ich wieder auf Englisch gelesen und zwar Flat out love von Jessica Park.

Julie kommt zum studieren nach Boston, ihre Mutter hat für sie über das Internet eine Wohnung gemietet. Leider existiert diese Wohnung nicht und so steht Julie zu Semesterbeginn ohne eine Bleibe da. Ihre Mutter ruft kurzerhand ihre Studienfreundin an, zu der sie seit dem Ende des Studiums keinen Kontakt mehr hatte. Diese erklärt sich sofort bereit Julie aufzunehmen und schickt ihren Sohn Matt sie abzuholen. Doch in der Familie ist nicht alles normal, die Eltern sind fast immer abwesend und Matt, selbst schon Student, kümmert sich um seine jüngere Schwester. Diese hat, außer in der Schule, immer eine lebensgroße Pappfigur ihres anderen älteren Bruders bei sich, welcher auf Reisen ist.

Julie nimmt Kontakt zu Finn, dem Pappbruder, über Facebook auf und versucht über ihn herauszubekommen, was in der Familie los ist. Doch auch er will ihr nicht in allen Details sagen, was vorgefallen ist und warum Celeste, die kleine Schwester, die Pappfigur hat. Jedoch bleiben Julie und Finn in Kontakt und so verlieben sie sich ineinander ohne einander jemals im echten Leben gesehen zu haben.

Ich hatte ein bisschen zu kämpfen mit dem Buch, weil es sich in der Mitte doch gezogen hat. Außerdem war mir Julie ab und an etwas zu naiv. Man konnte schon bald erahnen, auf was es am Ende hinausläuft und wie die Geschichte wohl enden wird. Trotzdem war es nett zu lesen, vor allem war es leichte Kost, so dass ich es immer wieder häppchenweise Nachts beim stillen lesen konnte. Gerade habe ich auch gesehen, dass es noch Nachfolgebände gibt, welche ich sicher auch lesen werde.



Montag, 14. März 2016
753 - Gelesen 2016 - Warum französische Kinder keine Nervensägen sind
Meine Mutter hat mir in den letzten Monaten sehr oft von dem Buch Warum französische Kinder keine Nervensägen sind von Pamela Druckerman erzählt. Sie war total begeistert von dem Buch und meinte, dass sie meine Schwester und mich ja auch französisch erzogen hätte. Ich war etwas skeptisch und hatte eigentlich keine Lust einen Erziehungsratgeber zu lesen. Außerdem ist meine Mutter ein großer Frankreichfan und mag alles was mot Frankreich zu tun hat. Vor kurzem hat sie das Buch dann mitgebracht und ich hab es gelesen. Und ich muss meiner Mutter zustimmen, es ist gut.

Pamela Druckerman lernt ihren Mann Simon in Paris kennen. Er ist Brite, aufgewachsen in den Niederlanden, sie ist Amerikanerin. Als ihre Tochter, die sie nur Bean nennen, zur Welt kommt, stellen sie fest, dass französische Babys und Kinder ganz anders sind als ihr eigenes. Französische Kinder sind gute Esser, selbst im Restaurant benehmen sie sich und bestellen wie die Erwachsenen ein Gericht von der Karte. Sie schlafen mit drei Monaten durch, helfen beim backen und sind irgendwie selbstständiger. Pamela Druckerman begibt sich auf die Suche nach dem Erziehungsgeheimnis der Franzosen und beschreibt dies in ihrem Buch.

Was machen Franzosen nun anders als Amerikaner? Sie haben den cadre, einen festen Rahmen von Regeln in dem das Kind sich frei bewegen darf. Sie schreiben Kindern nicht vor was sie schon früh zu lernen haben, sondern lassen sie selbst die Welt entdecken. Der wichtigste Punkt aber ist vielleicht, dass sie Kinder wie Erwachsene behandeln. Ein Wesen, dass eine eigene Meinung hat, welche man auch hören möchte.

Nachdem ich das Buch gelesen habe muss ich meiner Mutter zustimmen. Es ist wirklich gut. Oft muss man schmunzeln und aneinigen Stellen erkennt man selbst sich wieder. Und meine Mutter hatte auch recht, dass wir sehr französisch erzogen wurden. Auch bei uns gab es einen Regelrahmen, meine Eltern haben uns immer mit einbezogen und unsere Meinung angehört. Und auch beim Essen gab es keine Extrawürste. Es wurde gegessen was auf den Tisch kam oder eben nicht. Dadurch essen meine Schwester und ich auch fast alles und probieren auch immer wieder das, was wir nicht so mögen.



Freitag, 11. März 2016
750 - Gelesen 2016 - Aus den Trümmern
Nachts während dem Stillen komme ich besonders viel zum lesen. Und so habe ich in den letzten Tagen Aus den Trümmern von Emily Bleeker gelesen. Erzählt wird die Geschichte von zwei Überlebenden eines Flugzeugabsturzes, Lilian und Dave. Parallel erfährt man, was wirklich nach dem Absturz und ihrer Rettung auf eine einsame Insel passierte und was sie nach ihrer Rettung von dort erzählen.

Ich hatte zu Beginn Schwierigkeiten zu verstehen was sie nun daheim erzählten und was nicht. Erst im Laufe des Buches wurde auch klar, warum sie überhaupt angefangen haben zu lügen. Die Geschichte wird auch erst im Laufe der Handlung spannend, obwohl einiges doch recht vorhersehbar ist.

Viel kann man über das Buch nicht sagen, da man sonst den Inhalt vorweg nehmen würde. Gefallen hat es mir ganz gut, auch wenn ich mit dem wechselnden Erzählstil erst warm werden musste.



Samstag, 5. März 2016
744 - Gelesen 2016 - Die Seelenfischer
Immer wieder bin ich bei der Suche nach neuen Büchern über Die Seelenfischer von Hanni Münzer gestolpert. Nachdem ich von ihr schon ein Buch gelesen hatte und das ganz gut war, hatte ich mir den ersten Band der Seelenfischer-Tetralogie heruntergeladen. Fazit: Man kann es lesen, verpasst aber nichts, wenn man es nicht liest.

Lukas ist ein junger Jesuit, der gemeinsam mit seiner Schwester in Rom lebt. Sein Leben steht plötzlich Kopf, als der Oberste der Jesuiten ihm sein Geheimnis anvertraut und kurz darauf ermordet wird. Lukas ist hauptverdächtig den Mord begangen zu haben. Zur gleichen Zeit taucht auch noch seine Jugendliebe Rabea bei ihm auf, die sich sogleich darauf stürzt das Geheimnis des Jesuitenoberen zu ergründen. Doch das birgt einige Gefahren, Lucie, Lukas Schwester, wird entführt, die Nachbarin getötet und auch Rabea und Lukas geraten mehr als einmal in Lebensgefahr.

Eigentlich ist die Idee hinter dem Buch nicht schlecht, jedoch zieht sich die Geschichte unheimlich und streckenweise passiert, meiner Meinung nach, einfach nichts bzw. man hätte nicht so ausholen müssen. Durch die Langatmigkeit kommt die Geschichte auch nicht richtig in Schwung, so dass ich immer wieder auf die Prozentangaben meines Kindles geschielt habe um herauszufinden wie lange das noch so hin und her geht. Jetzt hadere ich mit mir, ob ich die Nachfolgebände noch lesen möchte oder nicht.



Sonntag, 21. Februar 2016
731 - Gelesen 2016 - Du, ich und die Farben des Lebens
In Du, ich und die Farben des Lebens von Noa C. Walker wird die Geschichte von Janica und Thomas erzählt. Die quirlige Schornsteinfegerin Janica und der ernste Mathelehrer Thomas lernen sich kennen, da Janica Thomas Bruder Steffen vor einem Selbstmord bewahrt. Thomas verliebt sich schnell in Janica und auch sie mag ihn gerne. Aus den beiden wird tatsächlich ein Paar und Janica krempelt Thomas Leben um. Er lernt Janicas lebensfrohe und wunderbare Freunde kennen und begleitet sie zu ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit ins Kinderhospiz. Doch dann kehrt bei Janica der Krebs aus ihrer Kindheit zurück und sie hat plötzlich nur noch wenige Monate Leben vor sich. Janica sperrt Thomas aus ihrem Leben aus, um ihn und sich zu beschützen. Doch Thomas lässt nicht locker, Janica ist die Liebe seines Lebens.

Mir hat das Buch recht gut gefallen, auch wenn es zwischendrin immer mal wieder recht langatmig war. Janica gefällt mir aber, obwohl ich eher der Typ wie Thomas bin. Janica ist sehr lebensbejahend und hat so viel Liebe an andere zu geben. Sie hat nicht nur für alle ihre Freunde ein offenes Ohr, sondern auch für die schwerkranken Kinder im Hospiz und auch für deren Eltern. Doch Janica stellt sich leider auch oft hinter alle, so dass sie vielleicht zu viel Kraft in andere steckt. Trotzdem ein Charakter an dem man sich ein Beispiel nehmen kann.