Dienstag, 16. Februar 2016
726 - Frust
Bei mir hat sich heute Frust breit gemacht. Zuerst habe ich ein kleines Problem mit dem Stillen. Ich habe im Krankenhaus ein Stillhütchen bekommen, meine Hebamme meinte aber, dass ich es weglassen soll. Leider bekommt das Baehrenkind es ohne aber nicht wirklich hin, da ich Schlupfwarzen habe. Da muss es erstmal ganz schön suchen, saugen und lecken, bis die überhaupt soweit sind, dass irgendwas passiert. Das führt dann zu Frust und Geschrei. Versteh ich auch, da hat man Hunger, bekommt das Essen vor die Nase gehalten, kommt aber nicht gescheit ran. Jetzt hatte mir eine Freundin empfohlen es mal im liegen mit dem Stillen zu probieren. Da soll das irgendwie einfacher für die Kinder sein. Wirklich besser hat es dadurch nicht geklappt, ich hatte sogar das Gefühl, dass das Baehrenkind kaum noch was rausbekommt und meine Brüste immer voller werden.

Jetzt werde ich also ab dem nächsten Mal wieder mit dem Hütchen stillen und habe ein schlechtes Gewissen. Warum weiß ich gar nicht so genau. Ja, es ist nicht natürlich, aber es erleichtert sowohl dem Baehrenkind als auch mir das Leben. Und es tut nicht so furchtbar weh, wie es das ohne tut. Trotzdem fühlt es sich an, als hätte ich versagt. Ich würde es so gerne ohne schaffen.

Zum zweiten kommt heute noch hinzu, dass das Baehrenkind irgendwas hat, dass ihr nicht passt. Sie weint und schreit und schreit und schreit. Nichts hilft, sogar Bauch föhnen, was wohl ein Geheimtipp ist, hilft ihr nicht. Schon heute Nacht war sie nicht gut drauf und auch gestern hat sie ständig geschrien. Es können Blähungen sein, es kann ein Wachstumsschub sein, es kann noch ein Geburtstrauma sein, es kann so viel anderes sein. Das ist so schwierig. Und sie tut mir so leid, wenn sie so weint. Trotzdem geht es auch an die eigenen Nerven, vor allem nach einer Nacht mit maximal einer Stunde Schlaf am Stück. Zum Glück schafft Herr Baehr es manchmal sie etwas zu beruhigen. Gerade schläft sie auch endlich mal, das aber wahrscheinlich nur vor Erschöpfung. Oder es ist vorbei, das wäre schön.