Sonntag, 13. September 2020
2347 - Unten
Da bin ich gerade Mal wieder angekommen. Mir geht es nicht gut. Und somit geht es allen hier nicht gut. Und das ist nicht gut. Kann ich nur nicht ändern, müssen wir dann jetzt wohl durch. Morgen ist ein neuer Tag.



Samstag, 12. September 2020
2346 - Schmerzen
Die ganze Zeit war ich optimistisch, dass ich es in den Griff bekomme. Ich hab mich viel bewegt und Übungen gemacht. Das hat dafür gesorgt, dass es erträglich bis weg war. Heute tut es wieder arg weh. Jeder Schritt schmerzt. Jede Bewegung tut weh.

Aber es geht nicht anders. Ich werde ein Leben lang diese schmerzen haben. Denn wie soll ich sie los werden? Es interessiert niemanden. Wahrscheinlich dramatisiere ich auch einfach nur. Andere haben wahrscheinlich wirklich was, wenn sie zig Stunden Physiotherapie oder Massagen aufgeschrieben bekommen. Oder ein Beschäftigungsverbot während der Schwangerschaft. Obwohl sie, wie ich auch, Blutungen haben. Tja, bei mir war es wohl nicht schlimm genug. Oder es wäre nicht schlimm genug gewesen wenn ich es verloren hätte.

Keine Ahnung. Mich frustriert das. Es macht das Leben weniger lebenswert.



Freitag, 11. September 2020
2345 - Mein zweites Kind
Ich habe zwei Kinder und doch kommt es mir so oft vor, als hätte ich nur eins. Und eins, dass hier noch ist. Das irgendwer hier abgegeben hat und dem ich ab und an begegne. Das Baehrenkind ist so fordernd. Sie klebt förmlich an mir. Ich nehme mir so viel Zeit für sie, zu viel. Und das kleine Baehrenkind fällt hinten runter. Will ich mit ihm Mal was alleine machen bekommt sie einen hysterischen Anfall, weint und erklärt wie unfair das alles ist. Mich belastet das sehr. Ich will dass es beiden Kindern gut geht. Aber ich will auch für beide Kinder da sein.

Es ist ein absoluter Mist, dass es niemanden in ihrem Leben gibt, der sie auffangen kann. Mit Herrn Baehr klappt es nicht mehr. Er nimmt sich aber auch keine Zeit für sie. Wir haben es probiert. Er ist mit ihr zu ihrem Lieblingsspielplatz gefahren. Ende von Lied war, sie durfte ein bisschen spielen während er aufs Handy geschaut hat und dann musste sie ewig mit ihm rum laufen, damit er sein blödes Handyspiel spielen kann. Er hört sie nicht, wenn sie mit ihm redet, weil er aufs Handy starrt. Er sagt immer wieder nein, zu allem. Oft auch weil er lieber in Ruhe aufs Handy schauen will.

Es wäre so schön, wenn es jemanden gäbe, dem sie vertraut. Der bereit ist sich ihr anzunehmen. Aber da ist niemand. Den Großeltern ist sie zu anstrengend, die gehen lieber zu ihren anderen Enkeln. Und die Großeltern, die ich so mitbringe, interessieren sich mehr für sich als für uns und haben auch nie Zeit.

Also werde ich mich wohl weiterhin zerrissen fühlen. Und dem kleinen. Baehrenkind gegenüber ein schlechtes Gewissen haben.