921 - Der ewige Vergleich
Es ist ein Wettrennen, welches Kind kann was zu erst. Ich bin total genervt davon, es ist doch völlig egal was welches Kind wann kann, solange es im Rahmen bleibt. Läuft es mit zwei Jahren immer noch nicht, kann man sich mal Gedanken machen, ob irgendwas nicht stimmt. Ob es jetzt aber mit einem Jahr oder mit einem Jahr und ein paar Wochen läuft ist doch völlig egal. Genauso wann es sich drehen kann und krabbelt, oder ob es schon sitzen kann.
Leider bin ich einer der wenigen Menschen der das so sieht. Erst gestern habe ich eine Mutter getroffen, die mir weiß machen wollte, dass ihr Kind jetzt auch anfängt zu krabbeln, genauso wie das Baehrenkind. Das Baehrenkind ist schon recht früh dran, das andere Kind ist vier Monate jünger. Ich habe mir jeglichen Kommentar verkniffen, finde es aber sehr schwer mit sowas umzugehen. Was soll das? Warum akzeptiert sie nicht, dass mein Kind einfach ein paar Monate älter ist und deswegen von Natur aus einfach mehr kann. Warum muss das andere Kind auch gleich was können, wenn ich erzähle, dass das Baehrenkind versucht auf die Knie zu kommen? Ich verstehs einfach nicht.
Ich bin froh, dass die Studienfreundin ähnlich tickt wie ich. Sie ist nicht neidisch wenn das Baehrenkind was kann und ich bin nicht neidisch, wenn ihr Sohn was kann. Ich freue mich immer, wenn der Kleine was neues kann, höre mir aber auch ihre Sorgen an, wenn sie den Eindruck hat, dass er etwas eben nicht altersentsprechend kann. Natürlich vergleiche ich auch ab und an, da kommt man nicht drum rum. Aber ich versuche mich dann zu ermahnen und mich zu erinnern, dass das Baehrenkind das Baehrenkind ist und alles so macht, wie es für sie richtig ist.
frau_baehr am 29. August 16
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