Mittwoch, 3. Februar 2016
713 - Daheim
Wir durften heim, was ein Glück. Die ganze Zeit stand es auf der Kippe, das Baehrenkind wäre zu gelb, evtl. Neugeborenengelbsucht. Hat sich zum Glück nicht bestätigt. Auch ich bin dank Eiseninfusion wieder etwas fitter. Alles andere kommt jetzt mit der Zeit, die ganzen Wunden müssen in Ruhe heilen.



712 - Schlaf
Schlaf wird überbewertet. Bisher habe ich auch ohne Schlaf ganz gut durchgehalten, langsam wirds aber grenzwertig. Hoffentlich kommt bald die Milch, dann sollte das Baehrenkind was zu verdauen haben und dafür muss sie schlafen. Und ich dann auch.



Montag, 1. Februar 2016
711 - Tag 1 mit Baby
Sicherlich noch ein Ausnahmetag, denn wir sind ja noch im Krankenhaus und können bei jeder Kleinigkeit die Schwestern rufen. Trotz dieser erleichternden Umstände würde ich sagen, dass wir uns ganz gut schlagen. Herr Baehr macht seine Sache großartig, auch wenn er imner wieder Angst hat am Baehrenkind etwas kaputt zu machen. Sie liebt ihn und lässt sich wunderbar von ihm beruhigen. Ich bin da zwar noch besser drin, aber ich bin dem Baehrenkind ja auch vertraut.

Stillen ist nur noch ein Thema, da sind wir noch kein gutes Team. Das kommt aber sicherlich noch, klappt bestimmt auch besser, wenn dann die Milch da ist.

Die ganzen Omas und Opas hat das Baehrenkind gestern Abend und heute auch schon kennengelernt. Die hatte sie direkt um den Finger gewickelt. Morgen lernt das Baehrenkind dann die Nichte kennen, das wird spannend.



Montag, 1. Februar 2016
710 - Punktlandung
Pünktlich am errechneten Termin ist das Baehrenkind zur Welt gekommen. Ein kleines Mädchen mit stolzen 52 cm Körpergröße, 3200 g auf den Rippen und einem Kopfumfang von 36 cm. Sie kam nach einer sehr langen und qualvollen Geburt per Saugglocke als Sternenguckerin auf die Welt. Herr Baehr und ich sind überglücklich und danken Gott für dieses Geschenk.



Samstag, 30. Januar 2016
709 - Geht es los?
Immer wieder hört man, dass man genau weiß wann es losgeht. Geht es dnach geht es bei mir wohl noch nicht los. Ich glaube aber, dass ich Wehen habe. Nur eben recht unregelmäßig. Mal in 10 Minuten Abständen, mal in längeren, mal sind sie weg. Das ist ganz schön anstrengend und verunsichert. Und über allem steht die Angst vor einem Blasensprung, denn der bedeutet Krankenwagen und Liegendtransport. Das muss nicht sein. Vielleicht sind es ja auch nur Senkwehen und das Baehrenkind findet endlich mit dem Kopf den richtigen Weg. Es bleibt spannend, Herr Baehr hat seit heute Morgen aber das Gefühl, dass es los geht.



Sonntag, 24. Januar 2016
703 - Vergleiche und Ratschläge
Es ist ja heutzutage so, dass jeder es besser weiß und kann als der andere. Und vor allem, dass ungefragt gute Ratschläge an die verteilt werden, die noch ohne Erfahrung sind. Beim Kinder kriegen ust das nicht anders. Was ich mir in den letzten Tagen schon anhören musste, finde ich jetzt schon anstrengend.

"Das geht gar nicht so schnell. Wenn die Wehen kommen hast du noch ganz viel Zeit."

"So weit hab ich es nie geschafft."

"Mein Kind kam ja schon in der xx. Woche."

"Genieß noch die Zeit, wenn das Kind da ist wird dir so schnell nicht mehr langweilig."

"Du hast es gut, musst nichts machen. Schlaf dich doch nochmal aus."

Das sind nur ein paar Kommentare. Alle sicher nett gemeint, aber es nervt. Das sage ich aber nicht, ich will niemandem vor den Kopf stoßen, da bin ich wohl zu nett.

Was ich nur gar nicht mag ist das Vergleichen. Das Frauen erstaunt sind, dass ich jetzt so nah an den errechneten Termin gekommen bin. Ja, ich hab sogar das Gefühl in unserer Leistungsgesellschaft hat man schon fast versagt, wenn man das Kind nicht zu früh zur Welt bringt. Dieser "Druck" hilft mir nicht gerade beim geduldigen Warten.

Ach ja und noch etwas für alle Menschen mit den guten Ratschlägen und dem Neid auf meine freie Zeit: Es ist unglaublich ätzend rumzusitzen und zu warten. Vor allem ist so eine Schwangerschaft am Ende körperlich doch recht anstrengend, so dass ein kurzer Spaziergang zur Schmerzhölle werden kann. Und Schlaf bekomme zumindest ich jetzt schon nicht viel. Das Baehrenkind nimmt da keine Rücksicht, klar es schreit noch nicht, ständige Tritte in die Rippen halten aber auch wach. Sodbrennen und Symphysenschmerzen ebenso, von Ungeduld wollen wir gar nicht reden.



Freitag, 22. Januar 2016
701 - Schöne Worte an das Baehrenkind
Herr Baehr redet nicht so viel mit dem Baehrenkind. Er findet das komisch, meinte, dass er es nachholt, wenn es da ist. Gestern aber beugt er sich plötzlich vor und sagt dem Baehrenkind, dass er es liebt und sich schon freut, wenn es draußen ist und er es in seinen Arm nehmen kann und kuscheln kann. So viele Gefühle in einem Satz, das hat mich total vom Hocker gehauen. Aber es war auch einfach nur schön und zeigt, wie sehr er sich mittlerweile freut. Ich heule schon jetzt, wenn ich mir vorstelle wie Herr Baehr das Baehrenkind zum ersten Mal im Arm hält.



Mittwoch, 20. Januar 2016
699 - Versuch zu entspannen
Ich bin unentspannt, weil ich warte. Ungeduldig auch. Ich hatte mir eigentlich gedacht, dass ich zumindest bis zum errechneten Termin entspannt bleibe. Das war ja auch immer noch so weit entfernt. Seit ich aber in der 39. Woche bin, bin ich unruhig. Theoretisch könnte es ja auch schon jederzeit losgehen. Mein Gefühl sagt mir aber, dass wir noch bis in den Februar warten müssen. Und das macht mich dann doch nervös und ungeduldig.

Deswegen habe ich mir heute Morgen ein Bad eingelassen. Schön warm und mit Lavendel, denn Lavendel soll ja eine beruhigende Wirkung haben. Nachdem ich über eine Stunde drin lag war ich auch entspannter. Ich hoffe, dass ich das in die nächsten Tage retten kann. Und auch eben ein bisschen, dass mein Gefühl falsch ist.



Freitag, 15. Januar 2016
694 - Bescheidener Arzttermin
Jedesmal, wenn ich von der Ärztin komme, ärgere ich mich total. Erstmal musste ich heute wieder ewig ans CTG. Das das Baehrenkind geschlafen hat hat der Arzthelferin wohl nicht gefallen, denn die kam plötzlich rein und hat ohne Vorwarnung meinen Bauch richtig heftig geschüttelt. Ich war so perblex, dass ich nichts sagen konnte. Aber man schüttelt ein Kind doch nicht so durch!

Auch bei der Ärztin war es nicht besser. Dank der Patenkindmutter habe ich jetzt herausgefunden, dass sie den Gebärmutterhals wohl ertastet. Wie sie das bei ihrer schnellen und ruppigen Untersuchung macht ist mir ein Rätsel. Heute hat sie nochmal Ultraschall gemacht, auch so huschhusch. Der Kopf ist zwar unten, aber seitlich. Das Baehrenkind liegt ja in L-Form in mir, das hat die Hebamme ja schon angesprochen. Die Hebamme meinte, die Ärztin soll beim Ultraschall mal schauen, ob das Baehrenkind den Po überhaupt in die Mitte bringen kann wegen dem Bicornis. Das hab ich ihr auch gesagt, die Ärztin hatte das aber schon nicht mehr interessiert. Zu meinen Symphysenschmerzen meinte sie auch nur, dass man da nichts machen kann.

Mich frustrieren diese Besuche und machen mir mehr Sorgen, als sie nehmen. Ich versteh auch nicht, dass sie mich so kurz vor der Geburt so in der Luft hängen lässt. Ich weiß ja nichts, auch nicht wie groß der Kopf ist und ob der überhaupt ins Becken passt. Ich weiß auch nicht wie groß oder schwer das Kind ist. Sollte man das nicht wissen?



Sonntag, 10. Januar 2016
689 - Alle warten
So langsam werden die ersten ungeduldig, was die Ankunft des Baehrenkindes angeht. Mein Vater sitzt auf glühenden Kohlen und ist wohl jederzeit bereit loszufahren. Total schön zu hören, wie er sich freut. Auch Herrn Baehrs Eltern werden ungeduldig. Herr Baehr rief sie heute an um sie für das nächste Wochenende zum Essen einzuladen. Seine Mutter hatte kaum abgehoben, da kam schon die Frage, ob es "der" Anruf ist. Meine Schwester hingegen hat noch ein paar Urlaubstage und hofft, dass das Baehrenkind an einem ihrer geplanten Tage kommt. Die Schwägerin horchte gestern per WhatsApp nach, wie der Stand der Dinge ist. Nur Herr Baehr und ich sind noch recht ruhig. Es könnte zwar jetzt losgehen, aber bis zum Termin sind es ja noch drei Wochen. Die kann das Baehrenkind ruhig auch noch verbrauchen, jeder Tag länger ist besser.