Sonntag, 24. Januar 2016
703 - Vergleiche und Ratschläge
Es ist ja heutzutage so, dass jeder es besser weiß und kann als der andere. Und vor allem, dass ungefragt gute Ratschläge an die verteilt werden, die noch ohne Erfahrung sind. Beim Kinder kriegen ust das nicht anders. Was ich mir in den letzten Tagen schon anhören musste, finde ich jetzt schon anstrengend.

"Das geht gar nicht so schnell. Wenn die Wehen kommen hast du noch ganz viel Zeit."

"So weit hab ich es nie geschafft."

"Mein Kind kam ja schon in der xx. Woche."

"Genieß noch die Zeit, wenn das Kind da ist wird dir so schnell nicht mehr langweilig."

"Du hast es gut, musst nichts machen. Schlaf dich doch nochmal aus."

Das sind nur ein paar Kommentare. Alle sicher nett gemeint, aber es nervt. Das sage ich aber nicht, ich will niemandem vor den Kopf stoßen, da bin ich wohl zu nett.

Was ich nur gar nicht mag ist das Vergleichen. Das Frauen erstaunt sind, dass ich jetzt so nah an den errechneten Termin gekommen bin. Ja, ich hab sogar das Gefühl in unserer Leistungsgesellschaft hat man schon fast versagt, wenn man das Kind nicht zu früh zur Welt bringt. Dieser "Druck" hilft mir nicht gerade beim geduldigen Warten.

Ach ja und noch etwas für alle Menschen mit den guten Ratschlägen und dem Neid auf meine freie Zeit: Es ist unglaublich ätzend rumzusitzen und zu warten. Vor allem ist so eine Schwangerschaft am Ende körperlich doch recht anstrengend, so dass ein kurzer Spaziergang zur Schmerzhölle werden kann. Und Schlaf bekomme zumindest ich jetzt schon nicht viel. Das Baehrenkind nimmt da keine Rücksicht, klar es schreit noch nicht, ständige Tritte in die Rippen halten aber auch wach. Sodbrennen und Symphysenschmerzen ebenso, von Ungeduld wollen wir gar nicht reden.