705 - Gelesen 2016 - Wer bin ich und wenn ja, wie viele?
Nachdem ich Richard David Brecht vor kurzem in einer Talkshow gesehen hatte, habe ich mich erinnert, dass sein Buch Wer bin ich und wenn ja, wie viele noch ungelesen in meinem Regal steht. Ich weiß gar nicht mehr, warum ich es damals, als ich es geschenkt bekam nicht gelesen hatte. Da das aber während dem Ende meines Studiums war vermute ich, dass mein Kopf einfach zu voll mit vielen anderen Dingen war und ich mich nicht auf dieses Buch hätte konzentrieren können. Denn konzentrieren muss man sich beim lesen, auch wenn Precht versucht schwierige Themen verständlich zu verpacken.

Das Buch ist in drei Teile unterteilt. Im ersten Teil geht Precht der Frage nach, was wir wissen können. Die Frage nach dem "Ich" und dem "Wer bin ich?" wird gestellt. Außerdem wird viel über das Gehirn und seine Funktionsweise erklärt. Ein durchaus interessanter Teil, bei dem ich aber doch ab und an immer mal wieder mit den Gedanken abgeschweift bin.

Gefesselt hat mich dann der zweite Teil des Buches, in dem gefragt wird was ich tun soll. Es werden Fragen gestellt wie: "Brauche ich andere Menschen?" und "Lohnt es sich, gut zu sein?". Aber auch die Moral wird behandelt und es wird über Sterbehilfe, Pränataldiagnostik, Vegetarismus und vieles mehr gesprochen. Auch interessant war hier etwas mehr über den aktuellen Stand der Forschung und die Hintergründe der einzelnen Wissenschaftler zu erfahren.

Der dritte Teil beschäftigt sich mit der Hoffnung, der Frage nach Gott, Freiheit, Liebe, Gerechtigkeit und Glück. Ein guter Abschluss und eine Zusammenfassung zu dem, was man vorher erfahren hat.

Wie schon gesagt ist es mir teilweise doch schwer gefallen mich auf das Buch zu konzentrieren. Ich musste auch immer ein komplettes Kapitel am Stück lesen, sonst hätte mir schnell der Zusammenhang gefehlt. Es ist sicher kein Buch, dass man mal so eben nebenher liest. Und es ist ein Buch, dass zumindest ich ein zweites Mal lesen könnte und auch müsste, um alles zu erfassen.