2062 - Das Baehrenkind
Das Baehrenkind ist schon immer etwas besonderes. Nicht nur, weil sie mein erstes Kind ist und ich sie als Mutter ja eh einzigartig bezaubernd finde. Nein, sie bringt auch ein ganz schönes Paket mit, dass mich an manchen Tagen sehr belastet. Und sie wahrscheinlich noch mehr. Da gibt es dann viele Tränen auf beiden Seiten. Ich fühle mich oft so hilflos, wenn sie da steht und die Nägel abkaut. Oder ihre Haare so stark zieht, dass sie abreißen. Oder an ihrer Unterlippe nagt, so dass die schon ganz wund ist.
In der Kita sagen sie, das könne von Stress kommen. Nur was macht ihr Stress? Ist es die Kita? Bin ich es, weil ich wieder arbeiten gehe und weniger hier bin? Das sind aber Punkte, die sich so schnell nicht ändern werden und die ich nicht ändern will. Trotzdem würde ich es gerne auflösen. Ich wünsche mir so sehr, dass sie irgendwann entspannt leben kann. Glücklich sein kann. Zufrieden.
kinder und tiere spiegeln uns wider. je ruhiger man selbst ist, desto ruhiger werden sie auch. regt man sich auf, drehen sie am rad.
mitzuweinen wenn das kind weint bestärkt das kind nur darin, dass jetzt gerade etwas ganz traurig oder schlimm ist. ganz oft, wenn eltern weinen, weinen kinder einfach mit, ohne eine ahnung zu haben was eigentlich der grund ist.
klingt einfach, ist es natürlich nicht ganz, aber versuchen sie selbst ausgeglichen und ruhig zu sein, das kind wird mitziehen. wenn das baehrenkind an den nägeln kaut, an den haaren reisst oder an der lippe nagt: ablenken, möglichst mit dingen, bei denen sie das unerwünschte verhalten nicht fortsetzen kann. ein wenig mithelfen lassen, fragen stellen, ein lied singen, ganz egal. oder an den händen fassen und im kreis springen - es findet sich schon was.
alles liebe!