Freitag, 24. Februar 2017
1099 - Was für eine Woche
Die Woche war alles andere als toll und hat mich ganz schön mitgenommen. Irgendwie kam aber auch alles zusammen. Montag hat das Baehrenkind mit der Eingewöhnung im Kindergarten angefangen. Ein großer Schritt, der mich nervös macht. Irgendwie fühle ich mich immer wie eine Rabenmutter, weil ich ein Kind bekommen habe und es jetzt mit seinen zarten 13 Monaten für fast 40 Stunden die Woche weggebe. Zwar sind das im Kindergarten sehr nette Erzieher, aber sie müssen noch auf so viele andere Kinder aufpassen. Und ich hab Angst, dass mein eigentlich mutiges und offenes Kind mit der Situation doch überfordert ist und es ihr einfach nicht gut tut. Aber genau diese Angst möchte ich eigentlich nicht zeigen, denn das verunsichert sie.

Dazu kam die ganze blöde Stimmung auf der Arbeit. Es ist kurz vor Go-Live, alle werden nervös, Fehler werden gefunden, irgendwer muss Schuld sein und irgendwer anders muss die Fehler beheben. Dazu kommt, dass Kollegen das Projekt verlassen und andere nicht für den Job geeignet sind, für den wir sie gebraucht hätten. Jemand neues zu finden ist schwer bis unmöglich, ich finde es auch total anstrengend ständig mit potentiellen Kandidaten zu reden nur um mir anhören zu müssen, dass es ja ganz interessant wäre, sie aber woanders hin wollen. Jedenfalls scheint sich da so viel angestaut zu haben, dass gestern der Kollege und ich richtig aneinander geraten sind, ganz unschön und mit Tränen meinerseits. Einerseits ärgert es mich total, dass ich geweint habe, denn irgendwie ist das ein Zeichen von Schwäche, andererseits musste es vielleicht auch mal sein um zu zeigen, dass es mir einfach nicht gut geht.

Dazu kommt wie immer die Zerrissenheit zwischen Familie und Job, Freizeit und Familienzeit. Alles unter einen Hut zu bringen ist unmöglich, weniger zu arbeiten aber auch. Das Geld fällt uns nicht einfach in den Schoss und ich hab mich nun einmal bereit erklärt diejenige zu sein, die unser Leben zum Großteil finanziert.

Jetzt kommt das Wochenende, das Kind ist kränklich, immerhin nicht mehr krank, aber es hat schon dafür gesorgt, dass die erste Verabredung abgesagt hat, weil sie viel zu viel Angst vor einer möglichen schweren Krankheit hat. Das ist sehr schade, hatte ich mich darauf doch besonders gefreut, eine Freundin zu sehen, die ich ewig nicht gesehen habe und mit der ich viel zu bereden gehabt hätte. Jetzt werden wir telefonieren, das ist aber einfach nicht das gleiche, vor allem weil sie sich zum telefonieren nicht richtig Zeit nimmt und immer den Mann und die Kinder im Hintergrund hat.

Vorteil, es kann nur besser werden.