Dienstag, 11. April 2017
1143 - Die Sache mit der Erziehung
Mit dem Baehrenkind hab ich echt eine Kehrtwende gemacht. Ich dachte immer, dass ich eine total strenge Mutter werde, die ihre Kinder im Griff hat. So hab ich auch oft vorher in Kindergruppen agiert und versteh jetzt auch, dass die mich nicht so toll fanden. Mit dem Baehrenkind hab ich plötzlich angefangen mich für so merkwürdige Dinge wie windelfrei und das Tragen zu interessieren. Wir schlafen in einem Bett, haben wenig Brei gefüttert und stillen immer noch. Und ich geh mit dem Baehrenkind in Beziehung. Ich lasse sie frei aufwachsen und begleite sie. Natürlich passe ich auf, dass ihr nichts passiert und erziehe schützend (der Kachelofen zum Beispiel ist ein Tabu). Aber ich lasse sie weitestgehend machen. Und das ist total toll und fühlt sich richtig an.

Jetzt hab ich aber Freundinnen mit Kindern, die sehr erziehend sind. Teilweise haben sie auch größere Kinder mit denen sie richtige Machtkämpfe ausfechten. Ganz schlimm, ich leide immer, wenn ich mit ihnen zusammen bin. Nur frag ich mich dann manchmal, ob mein Weg besser ist, oder ob es dann am Ende doch aufs gleiche hinausläuft. Und ob es den anderen Kindern schlechter geht als meinem, weil ich es furchtbar und falsch finde. Das ist echt schwierig, ich möchte ja niemanden verurteilen oder sagen, dass sie es falsch machen. Aber für mich fühlt es sich extrem falsch an.