Freitag, 5. Mai 2017
1166 - Was ist wichtig
Durch die Arbeit fällt immer mehr hinten runter, so auch dieser Blog. Eigentlich wollte ich jeden Tag etwas schreiben, gestern ist es jetzt schon wieder vergessen gegangen. Das passiert mir in den letzten Wochen häufiger. Meist fällt es mir dann ein, wenn ich im Bett liege und grade einschlafen möchte. Dann schrecke ich hoch, nehme das Handy zur Hand und schreibe irgendeinen kurzen Text, nur um etwas geschrieben zu haben. Doch ist das wirklich das was ich will?

Ich habe schon immer Probleme mich zu erinnern und habe deswegen einige Jahre Tagebuch geschrieben. Immer eine Seite, jeden Tag, in einem A5-Kalender. Wie es mir gelungen ist immer genau eine Seite zu schreiben ist mir ein Rätsel. Ich weiß aber, dass Herr Baehr mir irgendwann geraten hatte aufzuhören, weil ich immer wieder sagte, dass ich es noch machen muss. Es war irgendwann nur noch eine Belastung und kein schöner Abschluss des Tages.

Doch ist dieser Blog auch eine Belastung? Ich weiß es nicht, an manchen Abenden würde ich sagen, dass er es ist. Doch es ist nicht so, dass ich nichts zu sagen hätte, es ist eher so, dass ich einfach keine Zeit und Energie mehr habe, wenn ich Abends ab halb neun aufs Sofa plumpse und weiß, dass ich demnächst ins Bett gehen sollte, damit ich ausreichend Schlaf bekomme. Dazu kommt, dass natürlich Herr Baehr dann möchte, dass ich die Zeit mit ihm verbringe und nicht das Handy vor der Nase habe. Und das tippen auf dem Handy finde ich persönlich auch nicht grade komfortabel, da bin ich altmodisch, ich tippe lieber auf einer Tastatur. Das kann ich auch viel schneller, fast so schnell wie ich denke...

Doch wie geht es jetzt weiter und was ist mir wichtig? Und wie bekomme ich die Dinge, die mir wichtig sind geregelt? Kann ich diesen Blog vielleicht immer dann schreiben, wenn ich auf dem Heimweg in der Bahn sitze? Doch dann kann ich ja nur noch über die Arbeit sprechen, denn mein Familienleben, dass ich hier viel lieber festhalten möchte, fängt ja erst ab 17:30h an.

Es ist wirklich nicht leicht gerade, denn das ist natürlich nicht die einzige Sache, die nicht mehr läuft. Lange Zeit habe ich regelmäßig Postkarten an völlig fremde Menschen geschrieben und von denen auch wieder welche bekommen, Postcrossing nennt sich das. Ich hatte da meinen Spaß dran, funktioniert aber auch nicht so gut, wenn man fast nicht daheim ist und eigentlich daheim dann keine Zeit für sich hat.

Man merkt sicherlich, dass ich irgendwo frustriert und ratlos bin. Kein schöner Zustand, den es aber noch einige Zeit auszuhalten gilt. Denn von jetzt auf gleich kann ich nichts ändern. Trotzdem möchte ich kleine Dinge ändern, oder eben beibehalten. So wie das tägliche Schreiben hier. Wie ich das umsetze ist mir noch schleierhaft, aber eine Entscheidung für diesen Blog getroffen zu haben fühlt sich gut an.