Ganz unbeabsichtigt habe ich erneut ein Buch von Mella Dumont gelesen, diesmal
Als die Zeit vom Himmel fiel. Mir war gar nicht bewusst, dass es dieselbe Autorin wie bei der Colors of Life Reihe ist. Das wurde aber schnell anhand des Schreibstils und der schwulstigen Liebesgeschichte klar. Auch hier wieder dasselbe Muster, Mädchen mit besonderen Fähigkeiten verliebt sich in Jungen/Mann, der von allen verehrt/angehimmelt/bewundert wird und der reiche Eltern hat.
Aber jetzt erstmal kurz zur Geschichte. Karla arbeitet nach ihrem Abitur an einer Tankstelle und ist ganz zufrieden damit. Leider bekommt sie bald Probleme mit ihrer Chefin, da sie Visonen hat, die einen Überfall zeigen. Karla reagiert panisch und schließt zweimal die Tankstelle. Ihre Chefin ist nicht erfreut über die dadurch entstandenen Kosten und ist froh, als Karla von einem Headhunter für ein Börsenmaklerbüro in München abgeworben wird. Kurz vor ihrem Umzug lernt sie Jakob kennen. Jakob ist gut aussehend, selbstbewusst, MMA-Kämpfer und überall beliebt. Sie verliebt sich Hals über Kopf in ihm und vertraut ihm sofort blind.
Schnell kommt bei Karlas neuer Arbeit raus, dass sie keine Visonen hat, sondern in der Zeit springen kann. Sobald sie etwas schlimmes erlebt, springt sie ca. fünf Minuten in die Vergangenheit, eine super Fähigkeit um große Gewinne beim Aktienhandel einzufahren. Und genau dafür hat ihr skrupelloser Arbeitgeber sie eingestellt und nutzt sie aus.
Karla geht es mit der Situation nicht gut, durch Jakob und das MMA-Training, zu dem er sie überredet hat, bekommt sie aber immer mehr Selbstvertrauen. Außerdem vertraut sie weiterhin blind auf Jakob, der einen Plan zu verfolgen scheint.
Beim Lesen des Buchs fragt man sich oft, ich zumindest, wie naiv Karla sein kann. Warum vertraut sie irgendeinem Kerl, den sie kaum kennt, blind und vernachlässigt für ihn sowohl ihre Familie als auch ihre Freunde? Stellt Liebe so etwas mit den Menschen an und bin ich nur nicht empfänglich dafür? Außerdem frage ich mich, wie ich immer weiter auf jemanden vertrauen kann, der mir zwar sagt, dass alles gut wird, mich aber nie voll in seine Pläne einweiht? Gerne hätte ich Karla eine Socke gegeben, damit sie frei ist. Frei von dem fiesen Arbeitgeber, aber auch frei von Jakob. Eine Socke, die sie befreit und zu einem selbstständig denkenden Wesen macht.