Dienstag, 10. November 2015
638 - Die Angst um das Baehrenkind
Ich habe so den Eindruck, dass gerade meine Familie zur Zeit ein wenig Angst um das Baehrenkind hat. Nicht weil ich mich verantwortungslos verhalte, sondern eher wegen der Fehlgeburt meiner Stiefschwester, die bei ihrem ersten Kind genau zu dieser Zeit passierte. Ich habe das auch im Hinterkopf und höre immer wieder in mich rein, ob ich das Baehrenkind spüre. Das tritt oft auch ganz zuverlässig, wenn ich mich unsicher fühle, als würde es spüren, dass ich jetzt eine Bestätigung brauche.

Aber auch meine Eltern scheinen sich da Gedanken zu machen, auch wenn sie es nicht ansprechen. Mein Vater rief die Tage an, nur um zu fragen, wie es mir geht. Dabei war er gerade von seinem Urlaub zurück, der mehr als bescheiden verlaufen war. Das war aber nicht so wichtig. Auch meine Mutter fragt jetzt wieder vermehrt wie es mir geht und ob mit dem Kind alles in Ordnung ist.

Vorhin hat meine Oma angerufen. Eigentlich um nochmal wegen der Hochzeit zu gratulieren und zu sagen, dass es ihr Leid tut, dass sie nicht kommen konnte, da sie krank war. Und sie fragte dann auch gleich nach dem Baehrenkind und ob alles in Ordnung wäre. Und sagte mir, dass sie ganz oft an mich denken würde.

Es ist schön zu wissen, dass alle an mich denken und Anteil nehmen. Aber irgendwie ist es auch schwierig mit dieser nicht ausgesprochenen Angst umzugehen. Vielleicht sollte ich zumindest mit meiner Mutter nochmal darüber sprechen, denn es zu verschweigen bringt ja gar nichts.