In dieser Aufgabe ging es darum ein Buch zu lesen, dass man mindestens ein halbes Jahr auf seinem SUB (Stapel ungelesener Bücher) hatte. Ich habe dort schon sehr lange
Ewig Zweiter von David Nicholls liegen. Wie lange kann ich schon gar nicht mehr sagen, ich habe es aber zum Geburtstag von Herrn Baehrs Eltern bekommen und mir damals auch gewünscht. Warum ich es nie gelesen habe, ist mir ein Rätsel. Zum Glück habe ich es jetzt in die Hand genommen.
Stephen ist Schauspieler und wohnt in London. Leider hört sich das besser an, als es ist, denn er ist kein sehr erfolgreicher Schauspieler, wohnt in einer heruntergekommenen Wohngegend in einer Ein-Zimmer-Wohnung ohne Kühlschrank und trauert immer noch seiner Ex-Frau hinterher. Auch seine siebenjährige Tochter findet ihn nur so mittelprächtig gut. Mit den Rollen, die er spielt kann er niemanden begeistern, es gelingt ihm aber auch nicht den Durchbruch zu erringen. Ja, es gibt sogar gar keine tollen Angebote für ihn, auch wenn er seiner Ex-Frau und Tochter immer mal wieder von irgendwelchen erdachten Stücken und Rollen in Filmen erzählt, bei denen er der Favorit ist und die er ganz bestimmt bekommt.
Seine bisher größte Rolle hat er, als er die Zweitbesetzung in einem Stück über Lord Byron spielen darf. Die Erstbesetzung ist Josh Harper, ein talentierter, gutaussehender (12. sexiester Mann der Welt), erfolgreicher Schauspieler. Stephen gelingt es irgendwie sich mit Josh anzufreunden, obwohl diese Freundschaft sehr merkwürdig ist. Josh nutzt Stephen aus, lädt ihn zu seiner Geburtstagsparty ein, aber nicht etwa um mitzufeiern, sondern um zu kellnern. Dort lernt Stephen Joshs Frau Nora kennen und freundet sich mit ihr an. Nora kommt aus New York und kennt in London kaum jemanden, Joshs Freunde mag sie nicht, Stephen hingegen findet sie ganz gut.
Es kommt natürlich wie es kommen muss, Stephen beginnt sich in Nora zu verlieben. Und erfährt immer mehr schmutzige Details aus Joshs Leben. Dieser ringt ihm immer wieder das Versprechen ab über seine Seitensprünge zu schweigen und nutzt Stephen gegenüber Nora sogar als Alibi. Stephen verstrickt sich immer weiter in ein Netz voller Lügen.
Wie schon die anderen Bücher von David Nicholls hat mir dieses sehr gut gefallen. Am Anfang musste ich mich etwas an den Schreibstil gewöhnen und manchmal war ich etwas irritiert von der falschen Groß- und Kleinschreibung bzw. habe einfach nicht verstanden, was er damit sagen wollte. Alles in allem aber ein tolles Buch, das meiner Meinung nach sehr realistisch ist. Man leidet mit Stephen mit, fasst sich aber auch das ein oder andere Mal an die Stirn und fragt sich, wie der Trottel sich noch weiter da mit reinziehen lassen kann.